+- Deutsches Simutransforum (https://simutrans-forum.de/mybb)
+-- Forum: Simutrans (https://simutrans-forum.de/mybb/forumdisplay.php?fid=3)
+--- Forum: Archiv (Abgeschlossene Arbeiten) (https://simutrans-forum.de/mybb/forumdisplay.php?fid=15)
+--- Thema: U-Bahn (/showthread.php?tid=1063)
Seiten:
1
2
- Hans Dampf - 09-12-2005
Strassenbahnen brauchen keine Signale.
Da jedoch diese in der Regel mitten durch die Stadt fahren, wo es für alle und jedes ein Signal gibt, mag es so aussehen, als bräuchten sie welche. Und wenn nun an Kreuzungen auch noch die Strassenbahn Vorrang haben soll, vor den allgemeinen Strassenverkehr, dann haben sie auch noch andere Signale als die 3-Farben-Ampel. Übrigens richten sich die Linienbusse dann nach Möglichkeit auch nach diesen Signalen. Und Blocksignale habe ich noch nicht beobachtet. Das Problem der Strasenbahn ist eigentlich folgendes, einerseits hat das System Eisenrad-Eisenschine einen geringen Rollwiderstand. Anderseits aber auch einen geringen Bremswiderstand. Weil nun der Bremsweg 3-mal solang wie beim PKW ist, ist die mögliche Höchstgeschwindigkeit beim Fahren "nach Sicht" entsprechend gering. Bei der Eisenbahn löst man es mit "Fahren nach Signalen". Verschiebt aber auch einige Verantwortung vom Fahrzeugführer auf den Mann hinter die Signale.
Meint
Hans Dampf.
- Mab - 09-12-2005
Es gab vor allem früher (und gibt es heute teilweise auch noch) auch eingleisige Starßenbahnstrecken, die nur an bestimmten Haltestellen zweigleisig wurden.
Wie soll man da ohne Signale auskommen?
- Gotthardlok - 09-12-2005
Tram = innerstädtisches Schienenverkehrsmittel, benutzt Tramsignale an Kreuzungen und Weichen (in der Schweiz in Form eines T mit vier Lichtpunkten)
Strassenbahn = Nebenbahn, meist Meterspur, die zwischen Ortschaften verkehrt und deren Trasse entlang einer Strasse liegt. Diese Bahnen benutzen meist herkömmliche Bahnsignale und Blocksicherungen, Bahnübergänge sind signalisiert.
Fahren Strassenbahnen wie Trams in Städten, benutzen sie Tramsignale, ausserhalb Bahnsignale (Beispiel: Trogenerbahn).
- Uranor - 09-12-2005
@Hans Dampf, nur im Störungsfall trägt der Signalbediener, der Fahrdienstleiter die volle Verantwortung für sein Vorgehen. Doch auch hier wird er von der Technik keineswegs allein gelassen. Versagt sie, man kann etwa die Stellungen der Weichen nicht mehr erkennen, kann keine Fahrwege (Rangierbetrieb) an Stelle der kompletten Fahrstraßensicherung mehr durchführen, stehe erst mal sowieso alle Signale auf Halt. Die lokale Augenscheinnahme ist nun vorgeschrieben. Handumstellung und Handsicherung sind für Weichen lokal möglich. Es wird auf schriftlichen Befehl mit verminderter Geschwindigkeit gefahren. Alle relevanten Anweisungen sind darin klar definneirt. Es gilt Fahren auf Befehl und Sicht, bei Bedarf Schritt, anhalten, Augenscheinprüfung und u.a. manuelle Straßenübergangssicherung mit exakten Anweisungen.
An einem Halt zeigenden Hauptsignal ist ein Gleismagnet wirksam. Das System ist lokal autark und wird bur bei Stromfluss freigegeben, was Sicherheit bedeutet. Auch nach Vorsignalen erfolgt eine Gleismagnetkontrolle.
Hauptsignale und Vorsignale sind also nicht einfach so zum Schalten und Beachten eingebaut. Es besteht echte sichernde Funktion.
Auf Sicht wird übrigens nur bis zur Stadtgeschwindigkeit gefahren. Sicherungen an Übergängen sind mit Signalschaltungen verbunden. Unbeschadet gilt nach StVO erhöhte Aufmerksamkeit für den Übergansnutzer.
- Hans Dampf - 11-12-2005
Zitat:Original von Mab
Es gab vor allem früher (und gibt es heute teilweise auch noch) auch eingleisige Starßenbahnstrecken, die nur an bestimmten Haltestellen zweigleisig wurden.
Wie soll man da ohne Signale auskommen?
Wenn an Strassenbaustellen der Verkehr einspurig wechselweise vorbeigeführt wird, gibt es dort auch Ampel. Das heißt aber nicht, das man immer nur da mit dem Auto fahren darf, wo man "grünes Licht" hat. In meinem Heimatdorf gibt es keine Schilder und erst recht keine Ampel. Und es geht auch.
Es stellt sich also die Frage des Brauchen und Gebrauchen, oder neudeutsch: need or use. Nur weil es Technik gibt wie Siganle und man diese zur Lenkung oder Geschwindigkeitserhöhung gebraucht (they are used), heißt es noch lange nicht das man sie auch als Mindestausstattung braucht (they will be needed).
Meint
Hans Dampf
- Wurzelgnom - 11-12-2005
Die Ampelschaltungen für Straßenbahnen sind an Kreuzungen deshalb vorhanden, um den Fahrzeugfluß auf der Kreuzung zu regeln. Wer darf Auto, Straßenbahn oder beide parallel.
Selbst wenn die Straßenbahnampel schon wieder HALT zeigt, sind Straßenbahnfahrer noch losgefahren (zumindest in Plauen).
Die Richtungsanzeige an Abzweigen sinalisiert 'Weiche in der jeweiligen Endstellung'.
Für die Eisenbahn gilt in Deutschland die EBO (Eisenbahnbau- und Betriebsordnung). Überwacht wird diese durch das Eisenbahnbundesamt.
Die EBO gilt meines Wissens nicht für Straßenbahnen.
- Hans Dampf - 12-12-2005
Ich habe nun mal über http://www.wer-weiss-was.de einen Starssenbahnführer angemailt, ob Strassenbahnen auch ohne Signale auskommen können. Hierzu nun folgendes:
Zitat Anfang.
Hi,
Ja, klar können Strassenbahnen auch ohne (die meistens lästigen) Ampeln und Signale fahren.
...
Aber Du hast Recht, wir fahren grundsätzlich auf Sicht! Das besagt auch unsere Dienstordnung.
Wenn z.B. ein bestimmtes Signal anzeigt, daß die entsprechende Weiche "nach rechts" steht, was auch der Fahrweg der Linie vorschreibt, habe ich trotzdem augenscheinlich zu kontrollieren, ob dem auch wirklich so ist! Ich kann also nicht einfach "drauf los fahren", da ja das Signal stimmt.
Passiert dann etwas, kann ich die Suppe auslöffeln...
Ansonsten müssen wir uns genau so an die StVO halten, wie jeder andere Verkehrsteilnehmer auch und bei Zuwiderhandlungen werden wir auch härter bestraft (polizeilich + betrieblich). Frei nach der Devise: "Sie sind der Berufskraftfahrer, sie haben dies und das erst recht zu wissen" etc..
Ich hoffe, ich habe Dich nicht gelangweilt und Dir weiter geholfen.
Ich wünsche Dir und den Menschen um Dich herum ein friedliches
Weihnachtsfest und ein gesundes und schönes
neues Jahr 2006!
Zitat Ende.
Für Simutrans nun mein Vorschlag:
Strassenbahngleise auf 50 km/h beschränken. Höhere Geschwindigkeiten sind bei "Fahren auf Sicht " und den sytembedingetn schlechten Bremsen kaum zu verantworten.
Wenn die Tram schneller fahren kann, ist das eine Folge der starken Motorisierung, um einigermaßen zügig anfahren zu können. Ausgefahren kann diese hohe Geschwindigkeit nur auf Eisenbahngleisen nach Eisenbahnregeln.
Das der ICE auch ohne suchtbare Signale auskommt, weil die Informationen ins Cockpit einegspielt werden, wäre ein neuer Thread.
Meint
Hans Dampf.
- Wurzelgnom - 13-12-2005
Bei den schlechten Bremsen muß ich etwas wiedersprechen.
Die Tatra-Triebwagen in Plauen haben eine Magnetbremse (wird beim bremsen auf die Schienenoberkante gedrückt). Und Magnetbremsen sind mit die wirksamsten Bremsen die es giebt.
Unter anderem auch beim deutschen ICE eingebaut, wenn ich mich nicht irre,
- Wurzelgnom - 25-02-2007
U-Bahnen wurden mit Version 0.99.03 eingeführt