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Politische und wirtschaftliche Ereignisse
#1
Hallo,

zuerst mal meine Anerkennung dafür, daß so viele Leute ihre Freizeit opfern, um diese umfangreiche Simulation zu programmieren und unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Da steckt sicher sehr viel Arbeit und Herzblut drin.

Nachdem mir das Forum gerade zu meinem Leidwesen einen wohlerwogenen Beitrag gekillt hat, schreibe ich diesen nun aus dem Bauch raus. Seit einigen Tagen spiele ich Simutrans. (Meiner trüben Erinnerung nach hatte ich es zwar schon mal vor mehr als 10 Jahren heruntergeladen und ausprobiert, aber diese Erinnerung ist sehr blaß.) Daneben habe ich in der Vergangenheit einige andere Simulationen dieser Art ausprobiert, wie Railroad Tycoon, Industriegigant, Verkehrsgigant, Schiene und Straße und einige mehr. Liegt zum Teil schon lange zurück.

Was mir auffällt, ist ein quasi immanentes Problem. Man hat einen mehr oder minder schweren Anfang mit begrenztem Kapital, aber sofern der überwunden ist, tauscht man im großen und ganzen nur noch Fahrzeuge aus bzw. kann für neue Verbindungen aus dem Vollen schöpfen. Wenn überhaupt, zuweilen sind ja die alten Fahrzeuge genauso effektiv und nutzen sich zumindest hier auch nicht wesentlich ab. Dazu fällt es in den meisten Simulationen der KI ausgesprochen schwer dauerhaft zu bestehen, warum auch immer...

Wäre es da nicht eine praktikable Möglichkeit, den Weg von Ereignissen zu gehen, die die Simulation nachhaltig beeinflussen? Etwa:

- Kriege, die Teile der Infrastruktur/Städte zerstören.

- Streiks, die den Verkehr zum Erliegen bringen.

- Eine öffentliche Hand, die etwa Verkehrswege nicht ordentlich unterhält.

- Umweltbestimmungen, die einen zwingen, bestimmte Fahrzeugtypen auszumustern oder Strecken zu elektrifizieren

- Konjunkturzyklen, die plötzlich die Wirtschaftlichkeit in Frage stellen (Unrentabilität der Kohle o.ä.).

- Zeiten in denen aus Rohstoffmangel keine neuen Fahrzeuge lieferbar sind.

- Zugangsbeschränkungen zu Gebieten bis hin zu Enteignungen

- Zwang zur Erbringung unrentabler Transportleistungen.

- Anordnungen der Politik, etwa verbilligte Fahrkarten anzubieten (Senioren/Schüler). Kartellämter, usw.

Vor allem in den ganz alten Wirtschaftssimulationen der 1980er und frühen 1990er war Derartiges jedenfalls noch ein recht wesentlicher Bestandteil, um den Spieler auf "Trab" zu halten.

Gesagt ist natürlich alles leichter als getan. Ich kann den Aufwand dergleichen umzusetzen nicht abschätzen, da ich mich bisher nicht näher mit Programmierung beschäftigt habe. Grundsätzlich könnte ich mir aber durchaus vorstellen, etwas beizutragen, sofern mir die Einarbeitung gelänge.
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#2
Herzlich Willkommen im Forum!

Es wurde mal vor langer Zeit beschlossen, das es vorsichtig ausgedrückt, keine negativen Ereignisse geben soll.
Da kannst Du dann mselber ausrechnen, welchem Deiner Wünsche noch Erfolg beschert sein könnte.

Zitat:Zwang zur Erbringung unrentabler Transportleistungen.
Das gibt es bereits, Rohstoffe in langen Warenketten sind dann nicht gewinnbringend zu transportieren

Aber mal ehrlich gesagt, waren diese Zufallsereignisse doch nur sehr nervend.
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#3
Hallo,

aus welchen Gründen wurde das eigentlich abgelehnt? Das ist eine ganz naive Frage, ich will hier jedenfalls nicht den Besserwisser spielen.

Solche Ereignisse wären natürlich in gewisser Weise nervig, aber eben auch sehr fordernd. Gerade wenn man sich auf der Höhe denkt, kommt etwas dazwischen und man muß sich selbst wieder rausziehen. Eben hat man das Geld für eine profitable Strecke zu bauen, da will das Militär eine strategische Eisenbahnlinie, die nichts einbringt etc.
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#4
Ich denke, es gibt eine gute Möglichkeit, wie du dir ein Spiel schaffen kannst, das da interessant und intelligent funktioniert.
Solche Ereignisse finde ich auch nervig und auch schwer umzusetzen, denn entweder sie sind so schwerwiegend, dass sie dir wirklich schaden, dann kann es aber auch passieren, dass du plötzlich pleite bist und das scheint mir nicht mehr sinnvoll. Wenn sie dir nicht wirklich schaden, kannst du sie auch weglassen.
Du brauchst eine Möglichkeit für extrem große Ausgaben zu sorgen, die möglichst inflationär sind und einen interessanten Spielmechanismus bieten.
Und diese Möglichkeit gibt es.
Erhöhe die Kosten für Geländeveränderung so stark, dass es für dich passt. Das hat einige sehr positive Auswirkungen:
1.) In einem Langzeitspiel wirst du zu Beginn krumme, bergige Strecken bauen müssen mit vielen Kurven und Umwegen, was auch realistisch ist.
2.) Geländeveränderungen sind sehr effektiv, vor allem wenn du mit der Einstellung pay for total distance=2 spielst, zahlen sich Investitionen in diesem Bereich dann besonders aus und wenn du diese sehr teuer machst, wirst du in einem Spiel sehr lange an der Effektivität deiner Strecken feilen können und müssen.
3.) Auch ein inflationärer Effekt wirkt hier eine Zeit lang, weil die Beanspruchung deiner Strecken die Anforderungen an deine Strecken steigen lässt.
Irgendwann ist sicher auch da Schluss, aber je nachdem wie teuer du das machst, kann das schon eine ganze Weile dauern.
Und es ergibt sich ein schöner, planerischer Spielmechanismus, die Bergigkeit der Karte spielt dabei dann auch eine große Rolle.
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#5
Gerade diese Möglichkeit bankrott zu gehen bzw. den Zwang auf Veränderungen reagieren zu müssen fände ich optional durchaus reizvoll. Man plant, wie man seine Bahngesellschaft aufbauen möchte und plötzlich kommt es doch anders. Wobei m.E. aber prinzipiell auch die Möglichkeit bestehen sollte, solche Ereignisse komplett auszuschalten bzw. sie bei ihrem Auftreten abzuwählen oder sich anderweitig durch Savegames oder auch einen Mogelknopf aus der Affäre zu ziehen. Ein unabwendbarer Bankrott wird tatsächlich kaum immer im eigenen Interesse sein.

Daß es Möglichkeiten gibt, das Spiel auch ohne solche Ereignisse anspruchsvoller zu machen, bestreite ich nicht, aber das ist doch etwas anderes. Da wählt man den steinigen Weg quasi selbst, bei den Zufallsereignissen kommen sie unerwartet und man muß sich immer neu darauf einstellen.

Wie schwer das umzusetzen ist, kann ich - wie gesagt - nicht wirklich beurteilen.
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#6
Zitat:bzw. den Zwang auf Veränderungen reagieren zu müssen

Es dürfte in Simutrans aber kaum die Möglichkeiten geben, kurzfristig Finanzkraft zu generieren, und daher führt das, was du dir vorstellst lediglich dazu, dass per Zufall dein Spiel jederzeit beendet werden kann. Wenn deine Ereignisse nur geringen Einfluss haben, wirst du nur wenig gebremst, ohne dass du hier einen neuen Spielmechanismus schaffst.
Da gefällt mir mein Vorschlag besser, da man die Kosten für Geländeveränderung viel stärker belasten kann.
Man kann zusätzlich noch den Wert für den Wertverlust der Fahrzeuge sehr hoch stellen, da muss dann auch beim Kauf der Fahrzeuge dementsprechend aufgepasst werden.
Die Kosten für Fahrzeuge sind von Pak zu Pak allerdings sehr verschieden, so dass das unterschiedlich viel ausmacht.
Auch alle anderen Baumaßnahmen lassen sich belasten, aber ich finde, dass die Geländeveränderungen hier den meisten Sinn ergeben.
Du stellst dir wohl vor, dass man da plötzlich ganz anders reagieren muss, aber ich bezweifle, dass dir die Spielmechanik da Raum bietet. Was soll man da machen, außer warten ?
Ein paar deiner Vorschläge, die da einzelne und kleine Anpassungen erforderten, würden mich eher nerven, da das eigentliche Spiel spannender ist.
Wenn der Fahrzeugwert nicht zu deinem Gesamtvermögen zählte, wäre das vielleicht schon ein wenig anders, weil man dann Fahrzeuge verkaufen müsste.
Dass man den Weg selber plant, so dass es immer genau passt, funktioniert da viel besser, passt zur Mechanik des Spiels und kann durchaus viel Spaß machen.
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#7
Nun, ich persönlich würde dazu einen (nicht zu aufwändigen) Finanz- und Aktienmarkt sowie die Möglichkeit von auflagengebundenen Krediten durch die öffentliche Hand einführen. Damit hätte ein Spieler, der sich mit solchen Herausforderungen konfrontiert sieht, die Möglichkeit, ein vorher im Kern gesundes Unternehmen zu retten. Verkauf von Strecken oder Transportmitteln wäre sicherlich auch eine Möglichkeit. Ansonsten müßte man eben grundsätzlich vorausschauend planen, damit mögliche Durststrecken und erhöhter Kapitalbedarf ausgeglichen werden können.

Ich sehe die Möglichkeiten jedenfalls durchaus, daß Ereignisse sowie ein tiefgreifender Strukturwandel den Spieler zu einer umfangreichen Neuausrichtung bzw. Änderung seiner Strategie zwingen würden. Wenn die Leute etwa zu einem guten Teil nicht mehr mit der Bahn fahren, sondern fliegen wollen, wird man vielleicht hie und da das zweite Gleis wegreißen müssen und anstattdessen Flugverbindungen einrichten müssen. Und dann wird vielleicht Flugzeugtreibstoff ein paar Dekaden später so teuer, daß man zurück auf die Bahn geht usw.

Deine Vorschläge werde ich mal testen, aber ich vermute, daß das nur bedingt meinem Simulationsstil entspricht. Da hat aber halt jeder seine Prioritäten.
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#8
Ich persönlich mag es überhaupt nicht wenn irgendwelche Ereignisse mein mühsam aufgebautes Spiel kaputt machen. Bei SimCity habe ich die Katastrophen immer deaktiviert. Ich spiele auch immer ganz ohne finanzielle Herausforderung da mir eine perfekte (nach meinen Vorstellungen) Infrastruktur wichtiger ist. Aber ich gebe zu, ab einem bestimmten Punkt wird ein Spiel dann uninteressant. Grund dafür ist aber bei mir, das in meinem Kopf ein neues Szenario heranreift, das eine ganz neue Karte benötigt. Ich habe auch nicht soviel Ahnung von perfekt ausbalancierten Paksets, aber folgende Gedanken habe ich zum Thema Spiel auf Dauer interessant zu machen:
1.) bin mir nicht ganz sicher wie das mit den Fabriken funktioniert, aber wenn Fabriken nach einer bestimmten Zeit am alten Standort "dicht machen" (am alten Standort bleibt dann so eine Industrieruine deren Abrisskosten dafür sorgen das es aus wirtschaftlicher sich durchaus Sinn macht das Ding einfach stehen zu lassen) und dafür an anderer Stelle neue entstehen, müsste die Infrastruktur auch immer wieder an die neue Situation angepasst werden (ich meine das müsste mit den aktuellen Funktionen des Spiels realisierbar sein, oder wird schon genutzt).
2.) In der viel zitierten Realität sind die Unterhalskosten teilweise ein enormes Problem (Thema Schlaglochpisten und Reparaturstau). Ich denke es ist sehr schwierig ein Pakset so aus zu balancieren das die Unterhalskosten nicht die erzielten Gewinne übersteigen da sehr viele Faktoren wie z.B Streckenlänge, Möglichkeiten der Mehrfachnutzung einer Strecke für mehrere Betriebe usw. stets unterschiedlich sind. Vielleicht wäre es eine Lösung wenn Verkehrswege nur eine bestimmte Nutzungsdauer hätten, vielleicht sogar abhängig von der Belastung (keine Ahnung ob sich so etwas überhaupt realisieren lässt) . Nach Ablauf der Nutzungsdauer könnten die Verkehrswege vielleicht noch eingeschränkt nutzbar sein, z.B. ein Gleis für 140km/h wird dann nur noch für 80 km/h freigegeben. So könnte es interessanter sein bestehende Infrastruktur nicht nur auszutauschen, sondern zeitgleich zu optimieren, gegebenenfalls kommt noch Punkt 1.) hinzu.

Sicher wäre es dann hilfreich wenn die "Restlaufzeiten" abgefragt werden könnten so das Infrastrukturprojekte planbar bleiben.
Aktuell installierte Simutransversion: nightly 10359

Simutrans = best thing since sliced bread

GEOTRANS ADDON
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#9
Ich weiß es nicht mehr, warum damals diese Optionen abgelehnt wurden. Ich hatte irgendwann mal einen Thread dazu gelesen, ist aber schon sehr lange zurück. Ich finde es aber gut so.

Vergiß bei der ganzen Diskussion nicht, das Simutrans keine Wirtschaftssimulation, sondern eine Transportsimulation ist.
Ich finde es immer wieder interessant, wie viele bei Simutrans einfach nur die finanzielle Seite betrachten. SImutrans bietet da einfach viel mehr!

Ich versuche immer so zu spielen, das die Transporte so gut es geht optimiert werden.
Die Hauptpunkte dabei sind:
- Fahrzeuge müssen soviel wie möglich unterwegs sein
- Warenlager der Fabriken dürfen nicht volllaufen
- Fabriken müßen optimal versorgt werden
- es dürfen sich keine Staus auf den Verkehrwege bilden


Einiger Deiner Vorschläge würden große Teile des Streckennetz schlagartig zerstören, bzw. soweit behindern, das eine Rettung nicht mehr möglich ist. Vorallem, wenn sie ohne Vorwarnung auftreten. Dann bei diesen "Störungen" wäre dann sehr schnelles Handel angesagt, um eine evtl. Rettung noch zu erreichen. Dann müßte man die ganze Zeit vor dem Monitor sitzen, und warten ob, und was passiert.
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#10
Ich habe mir mal die (nicht allzu große) Mühe gemacht, und zwei der Threads herausgesucht, in denen diese Themen (Naturkatastrophen, Unfälle) schon mal diskutiert wurden:

Naturkatastrophen

Unfälle

Trotzdem scheint dies ein regelmäßig wiederkehrender Wunsch zu sein. Dasselbe gilt übrigens auch für Militaria.

Ich muß sagen, daß ich es auch ohne sowas schaffe, ab und zu kolossale Staus zu fabrizieren ;-) und auch mich interessiert die wirtschaftliche Komponente nicht so sehr, meistens spiele ich ohne Bankrott, um mir gerade am Anfang Wartezeiten zu ersparen.

Wenn jemand aber tatsächlich Teilzerstörung der Infrastruktur oder Veränderung der Rahmenbedingungen (z. b. Kohlelager erschöpft, Übergang zu alternativem Energieträger) haben möchte, ließe sich das vielleicht in einem Szenario realisieren, allerdings kenne ich mich damit überhaupt nicht aus, weiß also nicht, was da machbar wäre.
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