31-12-2008, Wednesday-01:06:49
Hallo
Ich habe hier im Forum den ein oder anderen Spielbericht gefunden und gerne gelesen.
Ich möchte nun mein erstes Spiel auch hier dokumentieren, aus verschiedenen Gründen.
Zum einen Geltungssucht![Rolleyes Rolleyes](https://simutrans-forum.de/mybb/images/smilies/rolleyes.png)
Zum anderen weil ich gerade in meinem Spiel einen kleinen Hänger habe und zum dritten weil es vielleicht den ein oder anderen interessiert wie ein Anfänger ins Spiel startet und was er sich so für Fragen stellt oder Gedanken macht.
Wen es nicht interessiert, der liest es einfach nicht.
Wenn es unerwünscht ist, kann ein Admin das ganze ja löschen.
Aber nun zum Spiel.
Gespielt wird pak german Version 100-0
Kartennummer 428 mit offenbar ein paar Anpassungen. Weiß ich aber nicht mehr genau, jedenfalls gibt es 22 Städte auf der Karte und es stehen diverse Buchläden, Bauernhöfe und solche Dinge herum.
Das Spiel beginnt im Jahr 1876.
Ganz wichtig in diesem Bericht und die Erklärung für einiges was ich anfangs nicht recht verstanden habe ist, das es im Anfängermodus gespielt wird.
Tut mir im Nachhinein leid, weil ich so die harte Realität vermutlich gar nicht wirklich kennengelernt habe, ist aber irgendwo auch gut, weil ich vermutlich ziemlich bald pleite gewesen wäre und wieder zu TransportGigant übergegangen wäre.
Hier also schon der Hinweis, das mir das Spielprinzip zumindest so ungefähr schon bekannt ist, TG finde ich entgegen der allgemeinen Meinung hier im Forum sehr gut
Schade das da so ein paar nervige Bugs bei sind, sonst....
Auch Transport Tycoon (als es noch nicht Open war), Railroad Tycoon und diverse andere Spiele des Genres kenne ich.
Bla bla ...
Es geht los im Januar 1876. Mein erster Eindruck....
Ich weiß es leider nicht mehr so genau, dies ist ja leider kein Live-Bericht.
Ich denke er war gut. Alles was klein eben. Die Stadt in der ich begann und die bis heute quasi "meine" Stadt ist hatte sieben Gebäude, inclusive Rathaus, Kirche und Möbelhaus.
Da dachte ich wohl noch "alles easy", wer hat schon Probleme damit die Bewohner von 4 Häusern zu befördern ?
Die Stadt heißt Waldstetten, sie liegt auf der Halbinsel im Nordwesten bzw. Norden.
Von Hause aus hat sie bereits eine Straßenverbindung nach Hennstedt im Südosten. Ein Stück im Norden liegt Wolfen.
Zwischen Waldstetten und Hennstedt liegt noch eine Burgruine.
Anfänger der ich bin lese ich dort "Passagieraufkommen 120"
Ein Blick ins erste Depot zeigt mir, das eine Kutsche 12 Leute befördert, also logisch das die erste Linie (damals gab es noch keine Linien, das wurde erst später nachgeholt, als mir der Nutzen von Linien klar wurde) zur Burg führt.
Das weiß ich übrigens alles noch, weil ich grundsätzlich immer alle paar Jahre einen Save anlege, um später dann zu sehen wie sich Dinge verändert haben bzw. früher mal aussahen.
Offenbar brachte die Linie nicht das was sie versprach, so gut wie niemand ist mitgefahren.
Die zweite Verbindung ging nach Hennstedt, ein noch armseligeres Kaff mit 245 Einwohnern (Waldstetten 330)
In der Gegend (heute mitten in der City) lagen auch eine Kohlegrube und ein Kohlekraftwerk, im April durch zwei Kutschen verbunden.
Ganz nebenbei auch gleich mit zwei Umspannwerken. Die Suche nach den dazu passenden Stromleitungen hat vermutlich so manche Minute gedauert :evil: Gibt es aber nicht, die beiden Umspannwerke stehen noch heute ...
Im Jahr 1877 fährt der erste Zug, von einer anderen Kohlegrube zu einem anderen Kraftwerk, heute beide im Herzen von Hennstedt.
Eine bad VII a mit 3 Waggons.
Am anderen Ende der Karte fährt ebenfalls ein Zug, er bringt Öl zu einer Chemiefabrik, auch ein(e?) bad VII.
1878 ist auch eine Kutschenverbindung nach Wolfen dazugekommen, es sind also nun drei Städte miteinander verbunden: Hennstedt, in der Mitte Waldstetten und Wolfen.
Wohlgemerkt mit Kutschen !
Egal ob TT oder TG, die Straße war mir immer lieber als die Schiene.
Vielleicht ein Grund dafür, das ich mir bis heute nicht sicher bin ob ich in Zukunft eher Simutrans oder TransportGigant hauptsächlich spiele. Simutrans scheint mir den Schwerpunkt doch eher bei der Schiene zu haben.
Mir ist es viel lieber, das Gewusel Dutzender LKW zu beobachten als einen Zug, der öde von rechts nach links und wieder zurück fährt.
Klar gab es auch in den anderen Spielen Züge, aber ich schicke lieber drei LKW los. Ist halt so.
Zurück zur Firma, die übrigens immer noch "Simutrans-Spieler" heißt, obwohl ich meine, mittlerweile den Ort für die Namenseingabe gefunden zu haben.
Im Save finde ich 5 Linien, aber keiner ist ein Fahrzeug zugeordnet, offenbar war mir das ganze etwas zu kompliziert![Tongue Tongue](https://simutrans-forum.de/mybb/images/smilies/tongue.png)
Der Ölzug unten im Süden (Friolzheim) hat mittlerweile einen kleinen Bruder bekommen, eine Adler-Lok zieht auch zwei Waggons. Meine erste Erfahrung mit Signalen, sieht schon ganz gut aus.
Der Kontostand steht bei 108k, ist also nicht eben erquickend. Bilanz des letzten Jahres: - 4400 Betriebsgewinn!
Mai 1879: Ein Großprojekt wurde verwirklicht, in Voerde, Münnerstadt und Munderkingen wurde eine komplette Getränkeproduktion aufgebaut, inklusive Auslieferung zum Getränkehandel in Munderkingen.
Drei Züge sind dort unterwegs.
Wolfen und Waldstetten haben im letzten Jahr 39 bzw. 37 neue Einwohner bekommen.
Der Kontostand ist auf 43000 runter,aber der Getränkezug ist Dank Anfängermodus eine wahre Geldmaschine !
Eine bad VII transportiert 40 Paletten zum Getränkemarkt. Allerdings ist der Weg ziemlich weit ... Trotzdem darf man von ca. 70000 Gewinn ausgehen, im Jahr.
Würde mehr Gerste kommen, wäre noch mehr drin.
1880 hat Hennstedt eine zweite Haltestelle, direkt am Kraftwerk. Die Kutsche dorthin ist die alte die nach Hennstedt City fuhr.
Spätestens hier begann das, was sich bis heute nie beheben ließ und immer schlimmer wurde: Passagiere wurden nicht befördert und sahen dann so X( aus. Ich habe es nie !!! in den Griff bekommen. Aber offenbar geht es auch anderen so.
Jahrelang unbemerkt liegt die größte Stadt dieser Zeit übrigens weit weg von Waldstetten. Georgsmarienhütte hat schon 1140 Einwohner !
Liegt nur leider am äußersten rechten Rand mitten im Wald.
In Echtzeit sind schon Tage vergangen, im Spiel schreiben wir das Jahr 1883.
Unten im Süden bringt ein Zug, der mich noch Nerven kosten wird mittlerweile die in der Chemiefabrik produzierten Druckfarben zur Druckerei nach Altenkirchen. Süß Altenkirchen in dieser Zeit zu sehen, wie klein das war !
Ein anderer Zug bringt Papier von der im Osten von Altenkirchen gelegenen Papierfabrik her. Der bekommt das bis in alle Ewigkeit viel zu knappe Holz über einen anderen Zug vom dazwischen liegenden Wald.
Der Kohlezug in Hennstedt wurde geklont und fährt nun doppelt. Vermutlich habe ich im Forum gelesen das Kohle Geld bringt, weil von allein würde ich sowas wohl kaum machen.
Die beste Maßnahme der letzten Jahre war allerdings die Einrichtung einer Postverbindung von Hennstedt über Waldstetten nach Wolfen.
Ich weiß jetzt nicht wie lange diese Kutsche gefahren ist, aber sie hat in all den Jahren nie ! Geld gebracht.
Damit wären wir bei einer weiteren Besonderheit meines Spielens. Das mir LKW lieber sind als Züge hatten wir ja schon.
Desweiteren bin ich irgendwie sehr unflexibel wenn ich spiele.
Es gibt z.B. den Grundsatz das einmal eingerichtete Verbindungen niemals eingestellt werden !
Nun, das stimmt nicht ganz, in TG sind die Wälder irgendwann leergehackt, dann gibt es dort kein Holz mehr und dann wird natürlich auch die Linie stillgelegt. In TT war es glaube ich genau so.
Aber ansonsten gilt: Einmal eingerichtet ist für immer !
Diese ständig rote Zahlen schreibende Postkutsche blieb also all die Jahre in Betrieb![Wink Wink](https://simutrans-forum.de/mybb/images/smilies/wink.png)
Naja, irgend einen Schaden hat vermutlich jeder ...
Relativ zentral auf der Karte liegen noch Bochum, im Norden mein späterer Alptraum Witten und im Süden Weyhe.
Zwischen den drei Städten gibt es nun auch eine Kutschenverbindung.
Hier bin ich mir nun sicher, das wir ein paar Fotos brauchen, sollte mir die Sache mit den Screenshots gelingen werde ich welche reinstellen.
Denn 1883 sieht man Witten harmlos im Wald liegen, die Landschaft drumherum ist so ungünstig, das die Straße (nicht Stück für Stück von Hand gebaut, sondern per "Selbstbauweise" eingerichtet) einen Kreis um die bestehenden Häuser herum macht, ohne die Möglichkeit einer Querstraße. Ist schwer zu erklären, die Stadt besteht im Grunde aus einer einzigen Kreuzung. In allen vier Ecken steht ein Haus. Diese Kreuzung ist in zwei Richtungen verschlossen, nach Osten durch meine eigene Postfiliale, im Süden durch eine Steigung/Schräge.
Meine Haltestelle befindet sich eben an jener Kreuzung.
Naja, ein Screenshot wird vielleicht zeigen was gemeint ist, jedenfalls ist das zu der Zeit völlig okay, nur so bekomme ich alle Häuschen in den Bereich der Haltestelle.
80 Jahre später ist das die schlimmste Haltestelle der ganzen Region, von Münnerstadt vielleicht mal abgesehen. Aber man kann da dann auch ewig nur sitzen und zusehen wie sich ständig alles am Rande des totalen Kollaps bewegt. Und oft genug leider auch darüber hinaus.
1883 ist das nur ein popliges Kaff, überhaupt nur erschlossen weil schon von Anfang an eine Verbindung zwischen den drei Städten eingerichtet war, eine schicke Straße hatten die schon.
Jahrzehnte lang dämmerten Witten, Bochum und Weyhe im Dornröschenschlaf vor sich hin. Naja, vielleicht eher wie ein schlafender Drache ... der dann irgendwann erwachte. Eine der Stellen die ich niemals in den Griff kriegen werde und ein Grund für meine kleine Spielpause im Moment. Irgendwie frustrierend, wenn da 300.000 Leute sitzen und trotz aller Maßnahmen immer noch neue dazukommen...
Mittlerweile steht Weihnachten 1885 vor der Tür, mein Getränkezug quält sich über schneebedeckte Berge, nunmehr besser versorgt, weil ein zweiter Bauernhof Gerste liefert.
Mit Rund 84.000 Gewinn ist er für knapp 45% unseres Betriebsgewinns verantwortlich.
Und wenn er wieder bei der Brauerei ankommt, liegen da 425 Paletten Bier bereit !
Der Hopfen für die Brauerei kommt übrigens mit einer bad VII mit vier Waggons her. 1878 eingerichtet fährt der Zug noch heute, im Jahr 1971, genau so durch die Gegend. Lok und Waggons feiern also bald ihren Hundertsten! Ob es auch noch der selbe Lokführer ist, kann ich leider nicht sagen.
Traurig ist, das der Firmengründer im letzten Monat verstorben ist, im Alter von 63 Jahren. Nun leitet sein Sohn den Laden.
In Altenkirchen wird die Papierfabrik nun auch von einem zweiten Wald aus versorgt und in all "meinen" Dörfern stehen nun Kirchen.
Weitere vier Jahre sind ins Land gegangen. Ein Blick aufs Konto zeigt 1,4 Millionen an und in Altenkirchen sieht man einige Straßen, die früher noch nicht da waren.
Die Firma verhandelt recht hart mit den Bürgermeistern der diversen Städte. Ohne die Firma wachsen die Städte nicht, darum erwarten wir bei dem ein oder anderen Bauprojekt eine Beteiligung der Städte.
Soll heißen, in dieser Zeit wurden einige Dinge von der öffentlichen Hand finanziert, so auch die Brücke, die in gewisser Weise Altenkirchen mit Münchberg verbindet.
In gewisser Weise deshalb, weil immer noch einiges an Landschaft dazwischen liegt.
Münchberg ist eine einsame Stadt, die einzige auf der relativ großen ...Insel... im Südwesten. Genau genommen ist es keine Insel, eher eine Art Halbinsel, aber so ungünstig mit der "Südinsel" verbunden das eine Straße völlig blöde gewesen wäre. Für mich ist es eine Insel.
Die besagte Brücke galt übrigens noch lange als größte Verschwendung von Steuergeldern die es je in der Region gab. 1971 allerdings will sie keiner mehr missen. Nur wir könnten nach wie vor gut auf sie verzichten.
Ich nehme stark an, das zu dieser Zeit schon die "Verbund-Idee" geboren war, das Prinzip gilt zwangsläufig bis heute.
Nach dieser Idee gibt es 7 "Verbünde" mit je drei Städten. Verbünde deshalb, weil mir kein geeigneterer Name einfällt.
Das ergab sich im Grunde aus der geografischen Lage der Städte, in der Tat liegen meistens drei Städte beieinander.
Das Prinzip sieht wie folgt aus:
Die drei Städte eines Verbundes sind untereinander verbunden. Und nur untereinander !
Jeder Verbund hat eine Art Hauptstadt, meistens die Stadt, die in der "Mitte" liegt. Diese ist das Drehkreuz, über das der Verkehr läuft.
Der Verbund Waldstetten besteht aus Hennstedt, Waldstetten und Wolfen. Passagiere aus Hennstedt fahren nach Waldstetten und steigen dort um in die Kutsche nach Wolfen. Die beiden "außen" liegenden Städte sind also auch nicht direkt miteinander verbunden.
So sind alle Verbünde aufgebaut, Stadt A, B und C, von A nach C gibt es keine direkte Verbindung, man muss in B umsteigen.
Auch eine WiSim ist für mich Roleplay. Ich spiele also nicht einfach eine Wirtschaftssimulation, in der ich tun kann was ich will, ich spiele eher eine Firma, die in einer Region arbeitet. Oben schon angedeutet gehört dazu unter anderem, das gebaute Linien nicht mehr eingestellt werden.
Weiter gehört dazu, das Fahrzeuge nicht in einem Jahr gekauft werden und zwei Jahre später wieder verschrottet werden weil eine bessere Lok oder ein besserer Bus auf den Markt gekommen ist.
Nennt es bescheuert oder dämlich, ich mache das so.
In TG heißt das z.B., das eine Lokomotive mindestens 30 Jahre alt sein muss, ehe sie ersetzt wird.
In diesem meinem ersten Simutrans-Spiel wollte ich das selbe Prinzip anwenden, habe mich aber dann zu einer anderen Variante entschlossen. Hier ist ein Grundsatz der Firma, das ein Fahrzeug frühestens im übernächsten Jahrzehnt ausgetauscht werden darf.
Steht so in der Geschäftsordnung und ist leider absolut nicht verhandelbar. Kaufe ich also 1904 eine Lok, so muss sie mindestens bis 1920 fahren. Kaufe ich sie 1909, dann gilt das gleiche. Kaufe ich sie aber 1910, so muss sie schon bis 1930 fahren !
Das sollte man wissen, weil es manche der kommenden Probleme erklärt.
Noch jedoch haben wir diese Probleme nicht. 1889 sieht die Welt noch ganz nett aus.
Besagte Brücke nach Münchberg wird von einer Kutsche mit Altenkirchen verbunden. Soweit, so gut.
Aber von wegen Roleplay ... und vielleicht auch, weil ich nicht einfach immer das gleiche kopieren wollte ...
Schema F ist im Verbund Waldstetten zu sehen. Kutsche von A nach B und Kutsche von B nach C.
Es gibt aber Ausnahmen. Der Verbund Herrsching z.B.
Er besteht aus den Städten Kalletal, Herrsching im Zentrum und Schlettau.
Im Mai 1888 hat unsere Firma den Bürgermeistern dieser Städte ihre Aufwartung gemacht und ihnen von der Verbund-Geschichte erzählt.
Diese drei Städte liegen irgendwie auch beinahe in der Mitte, allerdings doch ein gutes Stück von Bochum entfernt.
Man war erfreut, das nun auch ihre Städte endlich zum Leben erwachen sollten. Aber man wollte keine Kutschen.
Man wollte sich abheben von den anderen und andere Wege gehen.
Vermutlich gehören diese drei Herren und vielleicht der damalige Firmenchef meiner Firma zu den meistverfluchten Menschen, die jemals in dieser Region lebten, den man traf damals eine verheerende Entscheidung: Die Verbindung zwischen Kalletal und Herrsching bzw. Herrsching und Schlettau sollte ausschließlich per Straßenbahn erfolgen.
Es gab doch diese hübschen Straßenbahnwagen, da passten viel mehr Leute rein als in so eine Kutsche. Somit war man auch für größeres Passagieraufkommen gewappnet !
Geschickterweise wurde im Vertrag zwischen der Firma und dem Verbund Herrsching eben jenes Detail auf 400 Jahre festgeschrieben.
8o Doch dazu später mehr.
Die andere Ausnahme ist der Verbund Altenkirchen.
Altenkirchen in der Mitte, dazu die Inselstadt Münchberg (die mit der teuren Brücke) und im Osten Friolzheim.
Auch hier wollte man etwas anderes. Genau genommen wollte ich was anderes, aber muss ja keiner wissen.
Die Verbindung zwischen Altenkirchen und Münchberg wurde erstmal wie bekannt einfach per Kutsche über die Brücke gemacht, aber von Altenkirchen nach Friolzheim wurde eine Eisenbahnverbindung eingerichtet.
Diese damaligen Bürgermeister gehören vermutlich zu den am wenigsten verfluchten Würdenträgern der Region, ist diese Verbindung doch die einzige, die immer fast reibungslos funktionierte.
Im Spätherbst 1889 sind also folgende Verbünde bereits gegründet:
Hennstedt-Waldstetten-Wolfen
Weyhe-Bochum-Witten
Kalletal-Herrsching-Schlettau
Münchberg-Altenkirchen-Friolzheim
außerdem
Voerde-Münnerstadt-Munderkingen
(da wo die Getränke geliefert werden)
Ende 1891 sind auch die beiden noch fehlenden Verbünde gegründet und eingerichtet:
Ganz im Osten
Suhl-Georgsmarienhütte-Bitterfeld
Und ganz im Südosten auf einer eigenen Insel
Grünhain-Schauenburg-Witzenhausen
Noch darf sich Georgsmarienhütte als größte Stadt der Region bezeichnen, mit 1280 Einwohnern. Aber Altenkirchen kommt mit Riesenschritten näher und hat bereits 1131 Einwohner.
In Waldstetten ahnt man derweil was auf einen zukommt, man fährt nunmehr 2 Kutschen nach Wolfen und 2 nach Hennstedt. Eine davon bedient nun auch wieder die Burg, die zwischenzeitlich aus dem Fahrplan rausgenommen war.
Der soviel Geld bringende Getränkezug im Verbund Münnerstadt war natürlich auch mittlerweile geklont worden und brachte nun gleich zweimal Geld. Aufgrund der Wartezeit in den Ausweichschleifen allerdings nur noch knapp 70000 pro Zug.
Ich habe hier im Forum den ein oder anderen Spielbericht gefunden und gerne gelesen.
Ich möchte nun mein erstes Spiel auch hier dokumentieren, aus verschiedenen Gründen.
Zum einen Geltungssucht
![Rolleyes Rolleyes](https://simutrans-forum.de/mybb/images/smilies/rolleyes.png)
Zum anderen weil ich gerade in meinem Spiel einen kleinen Hänger habe und zum dritten weil es vielleicht den ein oder anderen interessiert wie ein Anfänger ins Spiel startet und was er sich so für Fragen stellt oder Gedanken macht.
Wen es nicht interessiert, der liest es einfach nicht.
Wenn es unerwünscht ist, kann ein Admin das ganze ja löschen.
Aber nun zum Spiel.
Gespielt wird pak german Version 100-0
Kartennummer 428 mit offenbar ein paar Anpassungen. Weiß ich aber nicht mehr genau, jedenfalls gibt es 22 Städte auf der Karte und es stehen diverse Buchläden, Bauernhöfe und solche Dinge herum.
Das Spiel beginnt im Jahr 1876.
Ganz wichtig in diesem Bericht und die Erklärung für einiges was ich anfangs nicht recht verstanden habe ist, das es im Anfängermodus gespielt wird.
Tut mir im Nachhinein leid, weil ich so die harte Realität vermutlich gar nicht wirklich kennengelernt habe, ist aber irgendwo auch gut, weil ich vermutlich ziemlich bald pleite gewesen wäre und wieder zu TransportGigant übergegangen wäre.
Hier also schon der Hinweis, das mir das Spielprinzip zumindest so ungefähr schon bekannt ist, TG finde ich entgegen der allgemeinen Meinung hier im Forum sehr gut
![Rolleyes Rolleyes](https://simutrans-forum.de/mybb/images/smilies/rolleyes.png)
Auch Transport Tycoon (als es noch nicht Open war), Railroad Tycoon und diverse andere Spiele des Genres kenne ich.
Bla bla ...
Es geht los im Januar 1876. Mein erster Eindruck....
Ich weiß es leider nicht mehr so genau, dies ist ja leider kein Live-Bericht.
Ich denke er war gut. Alles was klein eben. Die Stadt in der ich begann und die bis heute quasi "meine" Stadt ist hatte sieben Gebäude, inclusive Rathaus, Kirche und Möbelhaus.
Da dachte ich wohl noch "alles easy", wer hat schon Probleme damit die Bewohner von 4 Häusern zu befördern ?
Die Stadt heißt Waldstetten, sie liegt auf der Halbinsel im Nordwesten bzw. Norden.
Von Hause aus hat sie bereits eine Straßenverbindung nach Hennstedt im Südosten. Ein Stück im Norden liegt Wolfen.
Zwischen Waldstetten und Hennstedt liegt noch eine Burgruine.
Anfänger der ich bin lese ich dort "Passagieraufkommen 120"
Ein Blick ins erste Depot zeigt mir, das eine Kutsche 12 Leute befördert, also logisch das die erste Linie (damals gab es noch keine Linien, das wurde erst später nachgeholt, als mir der Nutzen von Linien klar wurde) zur Burg führt.
Das weiß ich übrigens alles noch, weil ich grundsätzlich immer alle paar Jahre einen Save anlege, um später dann zu sehen wie sich Dinge verändert haben bzw. früher mal aussahen.
Offenbar brachte die Linie nicht das was sie versprach, so gut wie niemand ist mitgefahren.
Die zweite Verbindung ging nach Hennstedt, ein noch armseligeres Kaff mit 245 Einwohnern (Waldstetten 330)
In der Gegend (heute mitten in der City) lagen auch eine Kohlegrube und ein Kohlekraftwerk, im April durch zwei Kutschen verbunden.
Ganz nebenbei auch gleich mit zwei Umspannwerken. Die Suche nach den dazu passenden Stromleitungen hat vermutlich so manche Minute gedauert :evil: Gibt es aber nicht, die beiden Umspannwerke stehen noch heute ...
Im Jahr 1877 fährt der erste Zug, von einer anderen Kohlegrube zu einem anderen Kraftwerk, heute beide im Herzen von Hennstedt.
Eine bad VII a mit 3 Waggons.
Am anderen Ende der Karte fährt ebenfalls ein Zug, er bringt Öl zu einer Chemiefabrik, auch ein(e?) bad VII.
1878 ist auch eine Kutschenverbindung nach Wolfen dazugekommen, es sind also nun drei Städte miteinander verbunden: Hennstedt, in der Mitte Waldstetten und Wolfen.
Wohlgemerkt mit Kutschen !
Egal ob TT oder TG, die Straße war mir immer lieber als die Schiene.
Vielleicht ein Grund dafür, das ich mir bis heute nicht sicher bin ob ich in Zukunft eher Simutrans oder TransportGigant hauptsächlich spiele. Simutrans scheint mir den Schwerpunkt doch eher bei der Schiene zu haben.
Mir ist es viel lieber, das Gewusel Dutzender LKW zu beobachten als einen Zug, der öde von rechts nach links und wieder zurück fährt.
Klar gab es auch in den anderen Spielen Züge, aber ich schicke lieber drei LKW los. Ist halt so.
Zurück zur Firma, die übrigens immer noch "Simutrans-Spieler" heißt, obwohl ich meine, mittlerweile den Ort für die Namenseingabe gefunden zu haben.
Im Save finde ich 5 Linien, aber keiner ist ein Fahrzeug zugeordnet, offenbar war mir das ganze etwas zu kompliziert
![Tongue Tongue](https://simutrans-forum.de/mybb/images/smilies/tongue.png)
Der Ölzug unten im Süden (Friolzheim) hat mittlerweile einen kleinen Bruder bekommen, eine Adler-Lok zieht auch zwei Waggons. Meine erste Erfahrung mit Signalen, sieht schon ganz gut aus.
Der Kontostand steht bei 108k, ist also nicht eben erquickend. Bilanz des letzten Jahres: - 4400 Betriebsgewinn!
Mai 1879: Ein Großprojekt wurde verwirklicht, in Voerde, Münnerstadt und Munderkingen wurde eine komplette Getränkeproduktion aufgebaut, inklusive Auslieferung zum Getränkehandel in Munderkingen.
Drei Züge sind dort unterwegs.
Wolfen und Waldstetten haben im letzten Jahr 39 bzw. 37 neue Einwohner bekommen.
Der Kontostand ist auf 43000 runter,aber der Getränkezug ist Dank Anfängermodus eine wahre Geldmaschine !
Eine bad VII transportiert 40 Paletten zum Getränkemarkt. Allerdings ist der Weg ziemlich weit ... Trotzdem darf man von ca. 70000 Gewinn ausgehen, im Jahr.
Würde mehr Gerste kommen, wäre noch mehr drin.
1880 hat Hennstedt eine zweite Haltestelle, direkt am Kraftwerk. Die Kutsche dorthin ist die alte die nach Hennstedt City fuhr.
Spätestens hier begann das, was sich bis heute nie beheben ließ und immer schlimmer wurde: Passagiere wurden nicht befördert und sahen dann so X( aus. Ich habe es nie !!! in den Griff bekommen. Aber offenbar geht es auch anderen so.
Jahrelang unbemerkt liegt die größte Stadt dieser Zeit übrigens weit weg von Waldstetten. Georgsmarienhütte hat schon 1140 Einwohner !
Liegt nur leider am äußersten rechten Rand mitten im Wald.
In Echtzeit sind schon Tage vergangen, im Spiel schreiben wir das Jahr 1883.
Unten im Süden bringt ein Zug, der mich noch Nerven kosten wird mittlerweile die in der Chemiefabrik produzierten Druckfarben zur Druckerei nach Altenkirchen. Süß Altenkirchen in dieser Zeit zu sehen, wie klein das war !
Ein anderer Zug bringt Papier von der im Osten von Altenkirchen gelegenen Papierfabrik her. Der bekommt das bis in alle Ewigkeit viel zu knappe Holz über einen anderen Zug vom dazwischen liegenden Wald.
Der Kohlezug in Hennstedt wurde geklont und fährt nun doppelt. Vermutlich habe ich im Forum gelesen das Kohle Geld bringt, weil von allein würde ich sowas wohl kaum machen.
Die beste Maßnahme der letzten Jahre war allerdings die Einrichtung einer Postverbindung von Hennstedt über Waldstetten nach Wolfen.
Ich weiß jetzt nicht wie lange diese Kutsche gefahren ist, aber sie hat in all den Jahren nie ! Geld gebracht.
Damit wären wir bei einer weiteren Besonderheit meines Spielens. Das mir LKW lieber sind als Züge hatten wir ja schon.
Desweiteren bin ich irgendwie sehr unflexibel wenn ich spiele.
Es gibt z.B. den Grundsatz das einmal eingerichtete Verbindungen niemals eingestellt werden !
Nun, das stimmt nicht ganz, in TG sind die Wälder irgendwann leergehackt, dann gibt es dort kein Holz mehr und dann wird natürlich auch die Linie stillgelegt. In TT war es glaube ich genau so.
Aber ansonsten gilt: Einmal eingerichtet ist für immer !
Diese ständig rote Zahlen schreibende Postkutsche blieb also all die Jahre in Betrieb
![Wink Wink](https://simutrans-forum.de/mybb/images/smilies/wink.png)
Naja, irgend einen Schaden hat vermutlich jeder ...
Relativ zentral auf der Karte liegen noch Bochum, im Norden mein späterer Alptraum Witten und im Süden Weyhe.
Zwischen den drei Städten gibt es nun auch eine Kutschenverbindung.
Hier bin ich mir nun sicher, das wir ein paar Fotos brauchen, sollte mir die Sache mit den Screenshots gelingen werde ich welche reinstellen.
Denn 1883 sieht man Witten harmlos im Wald liegen, die Landschaft drumherum ist so ungünstig, das die Straße (nicht Stück für Stück von Hand gebaut, sondern per "Selbstbauweise" eingerichtet) einen Kreis um die bestehenden Häuser herum macht, ohne die Möglichkeit einer Querstraße. Ist schwer zu erklären, die Stadt besteht im Grunde aus einer einzigen Kreuzung. In allen vier Ecken steht ein Haus. Diese Kreuzung ist in zwei Richtungen verschlossen, nach Osten durch meine eigene Postfiliale, im Süden durch eine Steigung/Schräge.
Meine Haltestelle befindet sich eben an jener Kreuzung.
Naja, ein Screenshot wird vielleicht zeigen was gemeint ist, jedenfalls ist das zu der Zeit völlig okay, nur so bekomme ich alle Häuschen in den Bereich der Haltestelle.
80 Jahre später ist das die schlimmste Haltestelle der ganzen Region, von Münnerstadt vielleicht mal abgesehen. Aber man kann da dann auch ewig nur sitzen und zusehen wie sich ständig alles am Rande des totalen Kollaps bewegt. Und oft genug leider auch darüber hinaus.
1883 ist das nur ein popliges Kaff, überhaupt nur erschlossen weil schon von Anfang an eine Verbindung zwischen den drei Städten eingerichtet war, eine schicke Straße hatten die schon.
Jahrzehnte lang dämmerten Witten, Bochum und Weyhe im Dornröschenschlaf vor sich hin. Naja, vielleicht eher wie ein schlafender Drache ... der dann irgendwann erwachte. Eine der Stellen die ich niemals in den Griff kriegen werde und ein Grund für meine kleine Spielpause im Moment. Irgendwie frustrierend, wenn da 300.000 Leute sitzen und trotz aller Maßnahmen immer noch neue dazukommen...
Mittlerweile steht Weihnachten 1885 vor der Tür, mein Getränkezug quält sich über schneebedeckte Berge, nunmehr besser versorgt, weil ein zweiter Bauernhof Gerste liefert.
Mit Rund 84.000 Gewinn ist er für knapp 45% unseres Betriebsgewinns verantwortlich.
Und wenn er wieder bei der Brauerei ankommt, liegen da 425 Paletten Bier bereit !
Der Hopfen für die Brauerei kommt übrigens mit einer bad VII mit vier Waggons her. 1878 eingerichtet fährt der Zug noch heute, im Jahr 1971, genau so durch die Gegend. Lok und Waggons feiern also bald ihren Hundertsten! Ob es auch noch der selbe Lokführer ist, kann ich leider nicht sagen.
Traurig ist, das der Firmengründer im letzten Monat verstorben ist, im Alter von 63 Jahren. Nun leitet sein Sohn den Laden.
In Altenkirchen wird die Papierfabrik nun auch von einem zweiten Wald aus versorgt und in all "meinen" Dörfern stehen nun Kirchen.
Weitere vier Jahre sind ins Land gegangen. Ein Blick aufs Konto zeigt 1,4 Millionen an und in Altenkirchen sieht man einige Straßen, die früher noch nicht da waren.
Die Firma verhandelt recht hart mit den Bürgermeistern der diversen Städte. Ohne die Firma wachsen die Städte nicht, darum erwarten wir bei dem ein oder anderen Bauprojekt eine Beteiligung der Städte.
Soll heißen, in dieser Zeit wurden einige Dinge von der öffentlichen Hand finanziert, so auch die Brücke, die in gewisser Weise Altenkirchen mit Münchberg verbindet.
In gewisser Weise deshalb, weil immer noch einiges an Landschaft dazwischen liegt.
Münchberg ist eine einsame Stadt, die einzige auf der relativ großen ...Insel... im Südwesten. Genau genommen ist es keine Insel, eher eine Art Halbinsel, aber so ungünstig mit der "Südinsel" verbunden das eine Straße völlig blöde gewesen wäre. Für mich ist es eine Insel.
Die besagte Brücke galt übrigens noch lange als größte Verschwendung von Steuergeldern die es je in der Region gab. 1971 allerdings will sie keiner mehr missen. Nur wir könnten nach wie vor gut auf sie verzichten.
Ich nehme stark an, das zu dieser Zeit schon die "Verbund-Idee" geboren war, das Prinzip gilt zwangsläufig bis heute.
Nach dieser Idee gibt es 7 "Verbünde" mit je drei Städten. Verbünde deshalb, weil mir kein geeigneterer Name einfällt.
Das ergab sich im Grunde aus der geografischen Lage der Städte, in der Tat liegen meistens drei Städte beieinander.
Das Prinzip sieht wie folgt aus:
Die drei Städte eines Verbundes sind untereinander verbunden. Und nur untereinander !
Jeder Verbund hat eine Art Hauptstadt, meistens die Stadt, die in der "Mitte" liegt. Diese ist das Drehkreuz, über das der Verkehr läuft.
Der Verbund Waldstetten besteht aus Hennstedt, Waldstetten und Wolfen. Passagiere aus Hennstedt fahren nach Waldstetten und steigen dort um in die Kutsche nach Wolfen. Die beiden "außen" liegenden Städte sind also auch nicht direkt miteinander verbunden.
So sind alle Verbünde aufgebaut, Stadt A, B und C, von A nach C gibt es keine direkte Verbindung, man muss in B umsteigen.
Auch eine WiSim ist für mich Roleplay. Ich spiele also nicht einfach eine Wirtschaftssimulation, in der ich tun kann was ich will, ich spiele eher eine Firma, die in einer Region arbeitet. Oben schon angedeutet gehört dazu unter anderem, das gebaute Linien nicht mehr eingestellt werden.
Weiter gehört dazu, das Fahrzeuge nicht in einem Jahr gekauft werden und zwei Jahre später wieder verschrottet werden weil eine bessere Lok oder ein besserer Bus auf den Markt gekommen ist.
Nennt es bescheuert oder dämlich, ich mache das so.
In TG heißt das z.B., das eine Lokomotive mindestens 30 Jahre alt sein muss, ehe sie ersetzt wird.
In diesem meinem ersten Simutrans-Spiel wollte ich das selbe Prinzip anwenden, habe mich aber dann zu einer anderen Variante entschlossen. Hier ist ein Grundsatz der Firma, das ein Fahrzeug frühestens im übernächsten Jahrzehnt ausgetauscht werden darf.
Steht so in der Geschäftsordnung und ist leider absolut nicht verhandelbar. Kaufe ich also 1904 eine Lok, so muss sie mindestens bis 1920 fahren. Kaufe ich sie 1909, dann gilt das gleiche. Kaufe ich sie aber 1910, so muss sie schon bis 1930 fahren !
Das sollte man wissen, weil es manche der kommenden Probleme erklärt.
Noch jedoch haben wir diese Probleme nicht. 1889 sieht die Welt noch ganz nett aus.
Besagte Brücke nach Münchberg wird von einer Kutsche mit Altenkirchen verbunden. Soweit, so gut.
Aber von wegen Roleplay ... und vielleicht auch, weil ich nicht einfach immer das gleiche kopieren wollte ...
Schema F ist im Verbund Waldstetten zu sehen. Kutsche von A nach B und Kutsche von B nach C.
Es gibt aber Ausnahmen. Der Verbund Herrsching z.B.
Er besteht aus den Städten Kalletal, Herrsching im Zentrum und Schlettau.
Im Mai 1888 hat unsere Firma den Bürgermeistern dieser Städte ihre Aufwartung gemacht und ihnen von der Verbund-Geschichte erzählt.
Diese drei Städte liegen irgendwie auch beinahe in der Mitte, allerdings doch ein gutes Stück von Bochum entfernt.
Man war erfreut, das nun auch ihre Städte endlich zum Leben erwachen sollten. Aber man wollte keine Kutschen.
Man wollte sich abheben von den anderen und andere Wege gehen.
Vermutlich gehören diese drei Herren und vielleicht der damalige Firmenchef meiner Firma zu den meistverfluchten Menschen, die jemals in dieser Region lebten, den man traf damals eine verheerende Entscheidung: Die Verbindung zwischen Kalletal und Herrsching bzw. Herrsching und Schlettau sollte ausschließlich per Straßenbahn erfolgen.
Es gab doch diese hübschen Straßenbahnwagen, da passten viel mehr Leute rein als in so eine Kutsche. Somit war man auch für größeres Passagieraufkommen gewappnet !
Geschickterweise wurde im Vertrag zwischen der Firma und dem Verbund Herrsching eben jenes Detail auf 400 Jahre festgeschrieben.
8o Doch dazu später mehr.
Die andere Ausnahme ist der Verbund Altenkirchen.
Altenkirchen in der Mitte, dazu die Inselstadt Münchberg (die mit der teuren Brücke) und im Osten Friolzheim.
Auch hier wollte man etwas anderes. Genau genommen wollte ich was anderes, aber muss ja keiner wissen.
Die Verbindung zwischen Altenkirchen und Münchberg wurde erstmal wie bekannt einfach per Kutsche über die Brücke gemacht, aber von Altenkirchen nach Friolzheim wurde eine Eisenbahnverbindung eingerichtet.
Diese damaligen Bürgermeister gehören vermutlich zu den am wenigsten verfluchten Würdenträgern der Region, ist diese Verbindung doch die einzige, die immer fast reibungslos funktionierte.
Im Spätherbst 1889 sind also folgende Verbünde bereits gegründet:
Hennstedt-Waldstetten-Wolfen
Weyhe-Bochum-Witten
Kalletal-Herrsching-Schlettau
Münchberg-Altenkirchen-Friolzheim
außerdem
Voerde-Münnerstadt-Munderkingen
(da wo die Getränke geliefert werden)
Ende 1891 sind auch die beiden noch fehlenden Verbünde gegründet und eingerichtet:
Ganz im Osten
Suhl-Georgsmarienhütte-Bitterfeld
Und ganz im Südosten auf einer eigenen Insel
Grünhain-Schauenburg-Witzenhausen
Noch darf sich Georgsmarienhütte als größte Stadt der Region bezeichnen, mit 1280 Einwohnern. Aber Altenkirchen kommt mit Riesenschritten näher und hat bereits 1131 Einwohner.
In Waldstetten ahnt man derweil was auf einen zukommt, man fährt nunmehr 2 Kutschen nach Wolfen und 2 nach Hennstedt. Eine davon bedient nun auch wieder die Burg, die zwischenzeitlich aus dem Fahrplan rausgenommen war.
Der soviel Geld bringende Getränkezug im Verbund Münnerstadt war natürlich auch mittlerweile geklont worden und brachte nun gleich zweimal Geld. Aufgrund der Wartezeit in den Ausweichschleifen allerdings nur noch knapp 70000 pro Zug.