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Lebensdauer von Fabriken
#1
Dieses Thema (siehe auch hier) scheint fast in Vergessenheit geraten zu sein, für PAK128.german wäre eine Umsetzung in einer umfassenderen Weise aber s e h r hilfreich. Wenn ich auch mit diesem neuen Thread haarscharf an den Forumsregeln entlangkratze, so halte ich es doch für so wichtig, dass ich es hier posten möchte.

Folgendes Konzept für das Erscheinen und Verschwinden von Fabriken stelle ich mir in Bezug auf Spiele mit Epochen vor:

1. Alle Industrien werden mit einem Parameter zur Lebenslänge in Jahren ausgestattet (z.B. lifetime=50).
2. Stadtgeschäfte werden mit dem Parameter build_time ausgestattet, der das Erscheinen einer Fabrik an die Stadtgröße bindet.

Ein Spielverlauf könnte dann so aussehen:
  • 1850 entstehen Leinfelder plus Textilindustrie (Leinen) (beide lifetime=50) und produzieren mit hohem Ausstoß, in kleineren Städten ist der Ausstoß aufgrund kleinerer Manufakturen geringer.
  • 1900 verschwinden diese und werden durch neue Felder mit geringerem Ausstoß ersetzt (lifetime=20). Die neue Textilindustrie benötigt nicht nur Lein, sondern auch Wolle (lifetime=50). Fabriken in kleineren Orten konzentrieren sich auf Lein oder Wolle.
  • 1950 gibt es keine Leinfelder mehr. Die Textilindustrie (lifetime=20) setzt jetzt auf Wolle, Baumwolle und Kunstfaser (chemische Industrie). Kleinere Werke in kleineren Orten beschränken sich auf ein oder zwei Rohstoffe.


Ein derartiger Verlauf würde die Wirtschaftsgeschichte akzeptabel widergeben. Er bringt Veränderungen in langen Intervallen, keine plötzlichen Desaster – so wie es halt im richtigen Leben auch meist zugeht. Veränderungen aber gehören konstitutiv zum Leben.

Mit diesem Konzept sind keine Katastrophen verbunden. Die Nachfolgefabriken könnten die gleichen Koordinaten belegen wie das abgewrackte Werk. Sollte das wegen unterschiedlicher Dimensionen bzw. Kachelgrößen nicht möglich sein, könnte das neue Werk dennoch in der Nähe errichtet werden, so wie es bei den Rathaus-Vergrößerungen geschieht.
Das Konzept bringt eine gewisse neue Dynamik ins Spiel – sowohl durch sich ändernde Input- und Outputwerte, wie auch teilweise durch den Wegfall einzelner Rohstoffe sowie Halbfertigwaren (Input) auf der einen Seite und Produkte (Output) auf der anderen. Das Verschwinden von Industrien könnte darüber hinaus einige Zeit im Voraus (vielleicht ein Jahr) angekündigt werden, damit sich der Spieler auf die zu erwartenden Änderungen vorbereiten kann.

Alle Paksets könnten davon profitieren. Das eine mag lange Zyklen bevorzugen und nur die Bodenschätze mit solchen Schwankungen versehen, ein anderes betont die Dynamik und entscheidet sich für kurze Zyklen für alle Industrien und wieder ein anderes verzichtet ganz auf solche Unruheherde. Für ein historisch orientiertes Pakset wie PAK128.german aber wäre diese Erweiterung ein Segen, weil sie viele Einschränkungen überwindet und nebenbei auch in kleines Bisschen historische Informationen liefert.

Wichtig aber auch: Spieler, die dieser Art nichts Positives abgewinnen können, müssten sie generell abschalten können.
Können sich die Hautpentwickler damit anfreunden?


Ganz nebenbei hier noch eine Idee für eine interessante Anwendung, die auf dieser Lebenslängeneinstellung fußen könnte: Baustellen. Die meisten Fabriken in ST sind Teil einer Industriekette, die für den Endverbraucher, repräsentiert im Handel, produzieren. Aber wofür produziert die Betonfabrik oder die Glasfabrik?Man stelle sich vor: ST bzw. das Pakset erstellt Baustellen, die dann unter anderem Beton benötigen. Sie könnten auch Ziegel (Ziegelei) und Fenster (Bautischlerei), Holzbalken (Sägewerk und/oder Bautischlerei) oder Metallträger (Metallurgie) benötigen, was der Spieler dann liefern kann. Die Baustellen können wiederum unterschiedlich groß sein, und nach ein, zwei oder drei Jahren ist der Bau „fertiggestellt“. Anstelle der Baustelle könnte dann ein Citygebäude stehen. Noch imposanter wäre aber das Erscheinen einer Fabrik oder einer Sehenswürdigkeit, aber das ist dann vermutlich doch zu weit von akzeptablen Programmieranstrengungen entfernt ...
Das mal nur so als Idee Wink
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#2
michelstadt
Willst du etwa Eine Idee aus Simutrans Exp. ins Simutrans Standart einbauen?
:!: Mein Festnetz Internet ist leider etwas langsam. :!:
:!: Deshalb werde ich gelegendlich Eine Simutranspause machen. :!:
:!: Um dann am Meine Simutransprojekte arbeiteten und neu Ordnen zu Können! :!:
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#3
@Michelstadt: irgendsowas in der Art ist in Simutrans-Exp drin. Meiner Meinung nach waere so eine Aenderung auch was fuer Standard, um bei den Industrien etwas Leben und historische Korrektheit reinzubringen. Prissi hat sicherlich eine andere Meinung dazu.

Dann koennte man auch in grauer Vorzeit als Endabnehmer die gigantischen Supermaerkte, Moebelhaeuser etc durch kleine Tante-Emma und Kolonialwarenlaeden ersetzen. Wenn die Zeit voranschreitet verschwinden die kleinen Laeden wieder und groessere nehmen ihren Platz ein.
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#4
Was mich an OpenTTD am meisten gestört hat, war das z.B. Kohlegruben nach Einsturz verschwinden, Ölfelder leer werden und man ganz viel Mikromanagement hatte, ohne sich um eigentliche Netze zu kümmern. Jedenfalls ist das einer der am häufigsten geäußerten Verbesserungwünsche an OpenTTD, das Verschwinden von Fabriken zu verhindern.

Was das Beispiel mit dem Tante Emma Laden angeht: Der wird sicher weiterhin im Stadtzentrum bestehen können. Außerdem findet sich im weiteren Spielverlauf eh der neue große Supermarkt nur Platz am Rand der Stadt.

Wenn es nur um das Ersetzten bestimmter Grafiken geht, ok. Aber jedes Upgrade der Produktivität benötigt neue Transportverbindungen und kann event. die mühsam austarierte Balance wieder kaputt machen.

Allerdings steht dir seit 111.0 frei, die Produktivität zu erhöhen wenn die Fabrik immer ausgelastet ist. Auf lange Sicht wird es die Produktivitätsbalance beim Bau einer neuen Fabrik noch schwieriger machen, sprich mehr Querverbindungen über die halbe Karte.
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#5
In der Tat geht es mir nicht ums Verschwinden von Industrien, sondern um Änderungen in der Produktivität, aber zugegeben auch im Output oder der Zulieferung. Das genannte Beispiel Verschwinden der Leinfelder könnte man entschärfen, indem man sie beibehält, aber ihre Produktivität drastisch senkt. In der Tat gibt es ja bis heute Leinanbau, jüngst sogar wieder etwas zunehmend. Ein völliges Verschwinden von Industrien oder Handwerken ist ja auch sehr selten. Aber sie können ihre Bedeutung völlig verlieren.

Tatsächlich kommt man bei diesem Konzept nicht um gelegentliches Micromanagement herum. Nachjustieren muss man aber ohnehin ständig, nicht nur, wenn sich die Produktivität einer Fabrik ändert. Allein ein Verkehrsstau kann eine Transportkette für lange Zeit völlig lahmlegen. Wenn man diesen Wunsch als Option sieht, könnte jeder selbst entscheiden, wieviel Arbeit er sich machen will.

Wie gesagt halte ich die historische Dimension für eine echte Bereicherung im Sinn einer Aufwertung einer hervorragenden Simulation.
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#6
So, das hat jetzt nichts direkt mit der Lebensdauer zu tun, aber hängt doch mit dem ersetzten von Fabriken zusammen.

Zitat:Origina von Prissi:
Wenn es nur um das Ersetzten bestimmter Grafiken geht, ok. Aber jedes Upgrade der Produktivität benötigt neue Transportverbindungen und kann event. die mühsam austarierte Balance wieder kaputt machen.
Allerdings steht dir seit 111.0 frei, die Produktivität zu erhöhen wenn die Fabrik immer ausgelastet ist.

Du hast ja angesprochen das das ersetzten von Grafiken ok ist. Dies würde ja nicht das Spiel beeinflussen. Könnte man dies vielleicht in die Produktionssteigerung einbauen? Quasi nach dem Prinzip, das wenn es Eintrifft, das eine Farbik die Produktion steigert, geprüft wird, ob ob diese Veraltet ist. Wenn ja wird eine modernere Grafik angezeigt. Dann hätte man quasi die Produktionssteigerung erklärt und es würde optisch eine historische Entwicklung im Spiel möglich.
Damit wäre es auch möglich gewisse Industrie im Spiel stagnieren zu lassen und andere wiederum sehr dynamisch zu gestallten.

Wäre dies mittel-/langfristig eine Möglichkeit?
Ich frage deshalb, da diese Methode ja wahrscheinlich auf einer gleichen Grundfläche der voneinander abhängigen Fabriken basieren würde und ich meine derzeitigen Modelle dannach ausrichten würde.
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#7
Diese Variante gefällt mir sehr gut!
Entweder müßte die neue Fabrik die selbe Grundfläche wie die zu ersetzende haben, oder eine Überprüfung stattfinden, ob eine neue die dann auch größer sein könnte genügend Platz findet.
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#8
Zitat:Original von The Transporter
Diese Variante gefällt mir sehr gut!
Entweder müßte die neue Fabrik die selbe Grundfläche wie die zu ersetzende haben, oder eine Überprüfung stattfinden, ob eine neue die dann auch größer sein könnte genügend Platz findet.

Zusätzlich gibt es ja in manchem Pak mehrere Industrien die das gleiche machen (pak128 Tankstellen), die Grundlagen sind also teilweise schon vorhanden
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