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12-06-2012, Tuesday-14:20:42
Liebe Simutransgemeinde,
im Forum finden sich zahlreiche Beiträge, in denen Situationen geschildert werden, in denen geschickte Lösungen zu einem gestellten Verkehrsproblem gesucht werden.
Ich finde, es wäre schön, wenn die gesammelt in einem Thread nachgelsen werden könnten, in dem Einsteiger wie Geübtere schmökern können.
Vielleicht kann in Zukunft diese Seite dafür genutzt werden:
Vielleicht haben habe auch einige von euch Lust selbst Situationen zu kreieren, in denen eine schöne Lösung verborgen liegt.
Das Thema sollte immer sein :
Wie kann Verkehr in Simutrans effektiv gestaltet werden ?
Screenshots, Spielstände oder geschilderte Situationen zu Themen wie : - gute Linienführung
gute Signalsetzung
Fahrzeugwahl
geschickter Warentransport (ohne Unterbrechung und leere Rückfahrten)
gute Innenstadtplanung
Umsteigeeinstellungen
Bahnhöfe und Strecken
und bestimmt noch einiges mehr.
Ich fange mit einem kleinen Rätsel an, das in meinen Spielen fast so eine Art Standardsituation ist und häufig vorkommt.
Fahrgäste zum Endpunkt
Ein Zug fährt von Frankfurt (großer Zentralbahnhof) über Darmstadt nach Mannheim. Auf der Strecke verkehren drei Züge, wodurch ein regelmäßiger Verkehrt gesichert ist.
Weil natürlichlich nicht so viele Passagiere nach Mannheim wollen, fährt die Linie nur jedes zweite Mal nach Mannheim. Der Fahrplan sieht so aus:
1. Frankfurt Hbf 70% 1/4
2. Darmstadt
3. Mannheim 40% 1/4
4. Darmstadt
5. Frankfurt Hbf 70% 1/4
6. Darmstadt 50% 1/8
Nun kommt es zu folgendem Problem:
In Frankfurt sammeln sich darauf Fahrgäste nach Mannheim an.
Sowohl in Darmstadt, Mannheim und in Frankfurt nach Darmstadt warten immer nur wenige Fahrgäste, bis ein Zug kommt.
Die Anzahl der Wartenden nach Mannheim steigt weíter und es ist klar, dass die Linie so ihre Aufgabe nicht bewältigt.
Was würdet ihr tun ?
1. Mehr Züge einsetzen.
2. Schnellere Züge (längere) einsetzen.
3. Der Zug sollte jedes Mal bis nach Mannheim fahren.
4. Bei Haltepunkt 1. kürzer warten lassen.
5. Bei Haltepunkt 1. den Prozentwert verringern.
6. Bei Haltepunkt 1. länger warten lassen.
7. Bei Haltepunkt 1. den Prozentwert erhöhen.
8. Bei Haltepunkt 3. kürzer warten lassen.
9. Bei Haltepunkt 5. kürzer warten lassen.
10. Bei Haltepunkt 5. den Prozentwert verringern.
11. Bei Haltepunkt 5. länger warten lassen.
12. Bei Haltepunkt 5. den Prozentwert erhöhen.
13. Bei Haltepunkt 6. den Prozentwert verringern.
14. Nichts unternehmen (wer nach Mannheim will, ist selber schuld).
Mehrfachnennungen sind genauso möglich wie weitere Vorschläge, an die ich nicht gedacht habe.
Vielleicht habt ihr auch noch ein paar weitere Fragen hierzu. Die Antworten zu einigen Fragen habe ich im Kopf, wollte sie aber nicht nennen, um das Thema nicht schon zu sehr auf meine Standardlösung zu lenken, die ich hier als erstes ausprobieren würde.
Viel Spaß beim Grübeln und hoffentlich wird dies ein lebhaftes Thema.
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12-06-2012, Tuesday-15:51:16
Naja, die simpelste Lösung wäre ein Liniensplitting, sodass man die Wartezeiten für beide Stationen seperat feintunen kann.
Solche Linien sind immer problematisch. Ich versuche daher in der Regel, Linien an großen Orten enden zu lassen und lieber mit einem kleineren Zug weiter zu fahren. Man muss ja auch auf die Kosten schauen.
Im Übrigen hängt das natürlich von der Entfernung der Orte und des Transportvolumens ab. Wenn Liniensplitting unerwünscht ist, würde ich tatsächlich alle Wartezeiten rausstreichen. Ich persönlich spiele im Personenverkehr niemals mit Wartezeiten (außer die Transportkapazitäten sind äußerst gering, bei meiner aktuellen Karte ist das überhaupt nicht der Fall). Ohne die Wartezeiten an den - laut deiner Beschreibung - verhältnismäßig leeren Bahnhöfen können die Züge in Frankfurt häufiger Passagiere abholen, eventuell muss wegen der Wirtschaftlichkeit sogar noch ein Zug rausfallen, kommt natürlich noch auf andere Faktoren an.
Die einzelnen Punkte:
1) Nicht gut, der Betriebsgewinn würde ins Minus rutschen, da die Züge nach Darmstadt dann ja fast leer fahren würden. Eventuell sogar eine Verschärfung des Problems, da die Züge dann in Darmstadt anstehen und andere Züge auf den Gleisen blockieren.
2) Wohl ähnliches Verhalten wie bei 1)
3) Wäre vielleicht eine Option, könnte man sogar probieren, hätte ich wohl von vornherein im Fahrplan eingesetllt.
4) Bringt nix, da der Zug nach Mannheim erstmal eh immer voll fährt
5) siehe 4)
6) siehe 4)
7) siehe 4)
8 ) Ist sicher schon einmal der erste Schritt, damit sich der Umlauf beschleunigt, aber nur empfehlenswert in Kombination mit 9) und 10)
11) Kontraproduktiv, da sowieso niemand nach Darmstadt will. Ebenso bei 12)
13) Auch gut, hilft wie 8 )
14) Ganz schlecht, da das Frankfurt überfüllt und zu massiven Umsatzeinbrüchen führt
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12-06-2012, Tuesday-16:08:34
Die Wartezeiten bei 3, 5 und 6 verzögern die Rückkehr der Züge zum Halt Nr 1, wo sie die überzähligen Fahrgäste nach Mannheim aufnehmen können.
Deshalb würde ich zunächst alle Wartezeiten ausser bei 1. löschen.
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14-06-2012, Thursday-13:06:01
Ich werde doch schon einmal meine Lösung veröffentlichen, weil ich nícht glaube, dass andere Antworten in diese Richtung gehen werden, denn schon die ersten Antworten sind eigentlich das Gegenteil meiner Lösung und verschärfen das Problem vielleicht sogar.
Warum sammeln sich die Fahrgäste in Frankfurt ?
Wenn im Spiel Überfüllungen auftreten, ist dies immer eine wichtige Frage, denn es gibt zwei unterschiedliche Antworten. Eine (oder mehrere) Linien kann vollständig ausgelastet sein, so dass ich neue Fahrzeuge brauche.
In diesem Fall allerdings hatte ich bereits angedeutet, dass die Linie noch ausreichend Kapazität besitzt (deutlich weniger Passagiere an den anderen Haltepunkten).
Es mangelt also am Balancing. Versuche die Linie insgesamt schneller zu machen oder neue Züge einzusetzen sind nicht effektiv. Die Linie muss besser ausbalanciert werden um die Kapazitäten der Züge besser zu verteilen.
Petters Vorschlag die Linie zu trennen ist daher der einzige, der in die richtige Richtung geht. Warum der aber auch noch nicht reicht, werde ich versuchen zu zeigen.
Was muss man erreichen, damit die Linie besser ausbalanciert ist ?
Am Haltepunkt 1. werden Passagiere nach Mannheim aufgenommen, und zwar zu wenige.
Warum ?
Eins der wichtigsten Verkehreprinzipien in Simurans ist, dass immer zuerst Passagiere aufgenommen werden, die zu einem näher gelegenen Halt möchten.
Hier heißt das, dass zunächst die Fahrgäste nach Darmstadt eingeladen werden.
Hier dürfen wir uns erinnern, dass die Linie noch Kapazitäten auf den anderen Verbindungen besitzt. Hier hättet ihr noch fragen können : Wie voll ist der Züg, wenn er bei Haltepunkt 5. abfährt. Es sollte aber klar gewesen sein, dass er da noch lange nicht voll ist.
Ich muss also dafür sorgen, dass wesentlich mehr Passagiere, die nach Mannheim möchten an Haltepunkt 5. in den Zug steigen.
Die richtige Lösung dürften also die Punkte 11 und 12 meiner Liste sein, die sich alles andere als kontraproduktiv auswirken werden.
Ich würde hier auf mindestens 90% und eine Wartezeit von 1/2 oder sogar 1/1 gehen (ausprobieren). Längeren Verbindungen muss man meist die Nahverkehrspassagiere "abzapfen". Hier sollten man meist die längsten Wartezeiten und höchsten Proztentwerte einstellen. Einen Fahrplan, wie den hier gezeigten, hätte ich hier erst gar nicht gemacht. Werte wie die bei Haltepunkt 5 sind fast immer zu niedrig.
Damit das Ganze funktioniert, ist es aber wichtig, dass mehrere Züge auf der Linie verkehren, damit meist ein Zug im Bahnhof wartet, der bei Haltepunkt 5 die Fahrgäste nach Darmstadt aufnimmt, damit die Züge die Haltepunkt 1 erreichen möglichst viele Gäste nach Mannheim aufnehmen können.
Mit nur einem Zug funktioniert der Mechanismus etwas weniger gut.
Warum funktioniert das Trennen der Linie nicht ?
Wenn ich die Linie trenne und eine Extralinie Frankfurt-Darmstadt einführe, hat sich an dem Problem grundsätzlich nichts geändert. Die beiden Linien konkurrieren dann um die Fahrgäste nach Darmstadt, obwohl ich eigentlich möchte, dass diese in den Nahverkehrszug einsteigen. Auch hier brauche ich also entsprechend hohe Umsteigewerte bei dem Nahverkehrszug. Die Trennung der Linie wird eigentlich nur dann notwendig, wenn ich selbst mit Maximalwerten (95%, 1/1) das Problem nicht mehr bewältigen kann. In einem solchen Fall wollen alllerdings offensichtlich so viele Leute nach Mannheim, dass ich mir ernsthaft überlegen kann, den Nahverkehrszug zu streichen und immer bis zum Endpunkt (Mannheim) zu fahren. Die Wartezeiten komplett zu streichen, wird dazu führen, dass noch weniger Passagiere nach Darmstadt bei Haltepunkt 5 aufgenommen werden und das Problem sogar noch weiter verschärfen, obwohl die Züge etwas häufiger fahren werden. Noch größer ist dann der finanzielle Schaden.
Den Zug bei den Haltepunkten 3 und 6 nicht mehr warten zu lassen, wird wahrscheinlich auch nicht viel bringen. Die dort eingestellten Werte sind sehr gering und wahrscheinlich wird sich dadurch nicht viel ändern.
Ich mag dieses Beispiel sehr gerne, weil es zeigt, dass das Ändern von Wartezeiten nicht immer so wirkt, wie es ohne tieferes Nachdenken den Anschein hat. Wer sich immer noch nicht an den Gedanken gewöhnen möchte, dass man hier mehr Passagiere von Punkt 1 ans Ziel bringt, indem man den Zug an Punkt 5 länger warten lässt, sollte das Ganze einmal ausprobieren.
Außerdem sehen wir hier die extrem große Auswirkung, die das Prinzip "Es steigen immer zuerst die Passagiere mit dem nächsten Ziel ein", hat.
Dieses ist vielleicht das Bedeutenste im kompletten Personentransport von Simutrans und sollte Auswirkung auf sehr viele Entscheidungen im Spiel haben.
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14-06-2012, Thursday-14:07:11
Auch auf die Gefahr hin, einen wichtigen Punkt übersehen zu haben, besteht die Möglichkeit mehr Züge einzusetzen, die dafür kürzer sind? Außerdem kann man dann auf Maximalwartezeiten und Mindestbeladung verzichten, da die Kapazität der Linie über das Hinzufügen eines weiteren Zuges gesteuert wird.
Wie weit sind denn die drei Stationen voneinander entfernt? Und welche Kapazität haben die Züge?
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14-06-2012, Thursday-14:31:19
Zitat:Wie weit sind denn die drei Stationen voneinander entfernt? Und welche Kapazität haben die Züge?
Wie weit die Stationen voneinander entfernt sind, spielt nicht die geringste Rollen (vielleicht abgeshen davon, dass bei näheren Städten mehr Passagiere reisen wollen).
Doch diese Werte, sowie die Größe der Städte, definieren sich eigentlich schon über die Problemstellung.
Zitat:besteht die Möglichkeit mehr Züge einzusetzen, die dafür kürzer sind? Außerdem kann man dann auf Maximalwartezeiten und Mindestbeladung verzichten, da die Kapazität der Linie über das Hinzufügen eines weiteren Zuges gesteuert wird.
Was hat das mit dem Balancingproblem zu tun ?
Man könnte natürlich einen Zug Frankfurt-Mannheim hinzufügen, der nicht in Darmstadt hält. Das ist aber auch keine perfekte Lösung, weil er die Transportleistung des anderen Zuges nicht verbessert,
man darf schließlich nicht vergessen, dass eine Verbesserung des Balancings der Linie auch höhere Gewinne abwirft und nicht nur die Transporteffektivität verbessert.
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14-06-2012, Thursday-14:42:36
Zugegeben, darauf wäre ich nie gekommen Respekt.
Ich meine sogar zu verstehen, wie du das bewerkstelligst. Wäre es aber nicht viel leichter - und bei großen Netzen auch viel zeitsparender - einen (Nahverkehrs-)Zug nach Darmstadt fahren zu lassen, der in Frankfurt auf hohe Beladungswerte eingestellt ist, und daneben eine Linie Frankfurt-Darmstadt-Mannheim einzurichten, die dann nur selten Passagiere von Frankfurt nach Darmstadt mitnimmt, wohl aber einen guten Anschluss von Darmstadt gewährleistet?
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14-06-2012, Thursday-21:40:32
Ich weiß nicht, ob ich in meinen Spielen eine klare Regelung habe, wann ich eine solche Linie trenne und wann nicht. Zwei Dinge sprechen für das Zusammenfassen in einer Linie. Ich habe weniger Linien insgesamt und der Entfernungsunterschied zwischen den Städten wird ausgeglichen.
Auf der anderen Seite kann ich mit zwei getrennten Linien (einer Nahverkehrslinie) letztendlich natürlich wirklich etwas flexibler reagieren.
In meinen Spielen kommen beide Varianten etwas gleich häufig vor, denke ich.
In diesem Beitrag habe ich die Ein-Linienvariante natürlich auch deshalb gewählt, weil die Lösung so noch etwas verblüffender wirkte, obwohl der Mechanismus letztlich identisch ist.
Noch eine Anmerkung zu dem Mechanismus:
Der eingestellte Prozentwert für den Nahverkehrszug am großen Bahnhof wirkt letztlich wie ein Gummiband.
Der Wert kann auch zu hoch sein, es kommt dann zu folgendem Effekt:
Wenn der Nahverkehrszug wirklich alle (oder fast alle) Passagiere nach Darmstadt abschöpfen würde, so dass der Fernzug immer (fast) voll besetzt Richtung Mannheim aufbricht, kann er keine (oder nicht genug) Passagiere mehr von Darmstadt nach Mannheim mitnehmen und es bildet sich dort eine Schlange. In diesem Fall müsste man den Wert verringern.
Das Einstellen von ganz bestimmten Prozentwerten bei den Wartezeiten ist also ein gewaltiges Balancingwerkzeug im Spiel und solche Mechanismen sind es, die den Personentransport für mich letztlich wesentlich spannender machen als den Gütertransport.
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21-06-2012, Thursday-12:38:29
Ich bringe mal ein zweites Rätsel zu einem Thema, das ich selbst ziemlich schwierig finde, weil die Lösungen hier sehr oft nicht funktionieren:
Merkwürdiger Warentransport
Auf unserer virtuellen Karte gibt es zwei Kraftwerke, die durch zwei Kohlegruben versorgt werden.
Die zwei Kraftwerke liegen recht weit auseinander und jeweils eine Kohlegrube liegt in der Nähe eines Kraftwerkes, beide sind aber vertraglich auch mit dem anderen Kraftwerk verbunden.
Nennen wir die Betriebe Westkraft, Ostkraft, Westgrube und Ostgrube.
Frage: Wie sieht der Fahrplan der Linie aus, die hier den höchsten Gewinn erwartschaftet ?
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21-06-2012, Thursday-13:12:21
Das hängt vom Vergütungsmodell ab.
Bei pay_for_total_distance=0 sind die zwei Linien (Ostgrube-Westkraft-Ostkraft) und (Westgrube-Ostkraft-Westkraft) wohl am rentablesten....
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