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Spielbericht eines Erstlingsspiels
#14
Im Februar 1905 kam der erste Autobus auf den Markt.

Feierlich wurde unser erster Daimler SAG in Empfang genommen, er fuhr auf einem roten Teppich aus dem Depot heraus zu seiner ersten Fahrt.
Dieser Bus verband nun endlich auch Höxter mit der Welt. Genau genommen mit dem großen Bahnhof Tor zur Welt.
Damit war jede Stadt ins Verkehrsnetz eingebunden. Höxter war nur über den großen Bahnhof zu erreichen, aber das machte ja nix aus.

Der zweite Bus ersetzte dann die Kutsche nach Hennstedt und in den folgenden Monaten wurden alle Kutschen die alt genug waren durch die Daimler-Busse ersetzt.


An der Problematik mit den IC, die viel längere Distanzen zurückzulegen hatten als andere musste natürlich auch gearbeitet werden.

In der Zeit, in der der IC Altenkirchen einmal von Altenkirchen zum Tor zur Welt gefahren war, war der IC Waldstetten schon locker dreimal hin und zurück gefahren und hatte entsprechend Leute gebracht, die weiter wollten.

Also mussten die IC mit den langen Strecken verstärkt werden. Sie bekamen einen zweiten Zug zur Seite gestellt.

Altenkirchen machte den Anfang, im Dezember nahm der IC Altenkirchen II seinen Betrieb auf.
Die modernste Lok war zu dieser Zeit eine DRG BR 38, eine enorm starke Lok zu dieser Zeit. Mit 836 kw war sie z.B. knapp zehnmal so stark wie die Lok die den IC Hersching zog.
Dementsprechend wurden gleich 8 Waggons angehängt und er konnte 416 Personen befördern !

Der Betriebsgewinn lag im Jahr 1907 bei enormen 560.000c, mehr als 5x so viel wie in den Jahren zuvor.

Diesem Beispiel folgten dann die Verbindungen nach Gmh und Münnerstadt im Januar 1908.
Natürlich ergab sich daraus dann bald ein neues Problem, wurde eins gelöst kam immer mindestens ein neues dazu :evil:
Die neuen Züge konnten trotz des viel größeren Gewichtes das sie ziehen mussten viel schneller fahren. Irgendwann trafen sie dann auf den langsameren ersten IC auf ihrer Strecke.
Die Sache mit dem Züge überholen hatte ich zwar auch gelesen, aber es gab wohl Gründe das nicht zu machen. Vielleicht waren die Abschnitte zwischen den Ausweichstellen zu kurz, genau weiß ich es nicht mehr. Jedenfalls wurden die Züge dann jahrelang "von Hand" überholt, wenn ich gerade Zeit hatte und mal daran dachte musste der alte eine kleine Schleife fahren und den schnelleren vorbei lassen.

1910
Der Beginn eines neuen Jahrzehnts bedeutete nun immer etwas ganz besonderes. Es war wie Weihnachten, endlich konnten die Fahrzeuge, die die "Eine Dekade überspringen-Regel" erfüllt hatten ausgetauscht werden.
Der IC Waldstetten und der IC Bochum wurden durch moderne Loks ersetzt, hier auch die BR 38.
Ferner bekamen die beiden Kohlezüge in Hennstedt neue Lokomotiven.

Das ansammeln der Passagiere an den diversen Bahnhöfen führte zu ganz neuen Problemen:
Wurden dann mal wieder welche abgeholt, waren es ganz oft jene, die zu einem bestimmten Ziel wollten.
Ein Beispiel:
Im Juli 1910 standen schreckliche 14tausend Leute am Bahnhof "Tor zur Welt".
Davon 3373 über/für Waldstetten.
Davon wollten nun rund 300 nach Hennstedt Gutshof. Hennstedt Gutshof ist in der Tat zu der Zeit einfach nur ein Gutshof gewesen, eine der Attraktionen die angeschlossen wurden.
Mittlerweile wusste ich ja, das diese Attraktionen nur eher wenig Passagiere generieren oder empfangen.
Also wurden diese "kleinen" Ziele mit Bussen versorgt, die gleich noch 2 oder 3 andere Ziele anfuhren.
Hier fuhr ein Bus von Hennstedt City zum Gutshof, zum Kohlebahnhof 1 Land und zum Hennstedt Amphitheater.
Normal reichte das auch.
Aber wie beschrieben packte der IC nun alle Leute für ein Ziel ein, kam dann also mit fast 300 Leuten für den Gutshof an.
Die nun gut funktionierende Verbindung zwischen Waldstetten und Hennstedt brachte die Leute recht schnell nach Hennstedt City, dort aber kam der eine Rundbus natürlich nicht mit den Massen klar.
Er lud dann 45 Leute für den Gutshof ein, fuhr also die für den Kohlebahnhof oder das Amphitheater gar nicht mehr.

Dies ist nur ein Beispiel, selbiges geschah nun überall dort, wo ein Bus mehr als ein Ziel anfahren musste.
Heute würde ich keinesfalls mehr irgendeinen Bus mehr als nur ein Ziel anfahren lassen ! Nur noch von A nach B und zurück !

Viel zu lange hatte ich gezögert, den IC das warten bis 100% voll wieder aus dem Fahrplan zu nehmen, es kostete ja einfach Geld, wenn ein Zug mit 264 Plätzen mit nur 30 Leuten wieder zurück fuhr.
Im Nachhinein kann ich nicht mehr recht nachvollziehen warum ich das nicht viel früher geändert hatte, vielleicht hatte ich Sorge um mein Konto. Jedenfalls hatten die IC eine Einschränkung bis mindestens 1950 !
Selbst schuld, ganz klar.
Jedenfalls wurde die Zahl der am Tor zur Welt wartenden Passagiere 4stellig, dann 5stellig und irgendwann 6stellig. Wenngleich wir da jetzt noch nicht sind.

Die Probleme waren jedenfalls jetzt schon sehr vielfältig. Hier führ ein IC Herrsching mit einer 88kw-Lok 4 Waggons und wurde von jeder Oma am Krückstock locker stehengelassen.
Dort schaffte ein IC hunderte von Leuten für irgendeinen Hinterhof-Bahnhof an, der nur alle paar Wochen mal einen Bus sah.
An jenem Ort wurden die Leute von einem ebenfalls auf 100% wartenden Schiff nicht abgeholt, an einem anderen Ort versuchte eine alte Pferdestraßenbahn völlig vergeblich die Leute von Kalletal nach Herrsching bzw. zurück zu bringen.

Und was machte die Firmenleitung ?
Klar, sie versuchte dies und das, aber viel zu halbherzig.
Besagter Hennstedt-Bus z.B. wurde zwar von einem zweiten unterstützt, aber der bekam die gleiche Linie zugeordnet, anstatt einfach nur City-Gutshof zu fahren. Nachvollziehbar, weil er bald darauf tief ins Minus gefahren wäre, wären die wartenden Leute erst mal alle abgefahren worden.
Statt dessen wurden neue Projekte geplant, die alles nur viel schlimmer machen konnten/mussten/würden.

Man sprach von globalem Posttransport, von 100%iger Abdeckung der Städte mit Haltestellen und von anderen schlimmen Dingen.

Der wahre Horror kam erst noch. Keine Ahnung ob ich die damaligen Probleme zu der Zeit noch in den Griff hätte kriegen können, vermutlich nicht, aber ich hätte dran arbeiten können. Irgendwann werde ich mal einen alten Save laden und von dort aus weiterspielen, mit neuen Regeln.


Doch zurück zur Geschichte.
Wir schreiben nun das Jahr 1912.
Altenkirchen hat ein neues Rathaus. Sehr praktisch, weil ich die kleinen Rathäuser oft länger gesucht hatte, dieses große war kaum zu übersehen.
Reisekutschen gab es nur noch auf unbedeutenden Nebenverbindungen, andere Kutschen waren nur noch für die Bücher in Altenkirchen oder die Post in Waldstetten im Einsatz.
Die Adler in Friolzheim hatte ausgedient, nun zog eine pr T 13 neun kleine Kesselwagen und einen Passagierwaggon.
Geld kam in dieser Zeit in Massen rein.
Auf dem Konto befanden sich über 5 Millionen.

Ach ja, die falschen Straßenbahnen wurden ziemlich bald wieder aus dem Verkehr gezogen, es waren nun mal keine und das miese Cheating-Gefühl gefiel mir nicht.
Im Save von 1905 ist sie in Waldstetten schon nicht mehr zu sehen, 1912 ist sie auch in Altenkirchen und in Münnerstadt nicht mehr zu finden.

Neuer Brennpunkt war mittlerweile die Stadt Schauenburg.
In jenem Verband fuhr der IC ja nicht in die mittlere Stadt, sondern nach Grünhain. Für die Busse war aber nach wie vor Schauenburg das Zentrum, wer also von Witzenhausen zum IC wollte musste erst nach Schauenburg und dort umsteigen. Andersrum genau so.
Keine Chance für meine Busse, zumal der Weg nach Grünhain auch recht weit und hügelig ist.
Und die Busanzahl konnte und sollte nicht unbegrenzt sein, heutzutage darf eine Linie maximal 6 Fahrzeuge haben. Das reicht zwar nicht, aber es gibt schon so oft genug festgefahrene Situationen, wo sich nichts mehr bewegt.
Schauenburg ist heute die drittkleinste Stadt, seit 1912 gab es nur ganz wenige Momente wo die Haltestelle dort mal nicht überfüllt war.
Irgendwie traurig ...
Der IC Grünhain I war ja ebenfalls ein schwächlicher ET 184.0, er bekam natürlich dann auch einen Partner zur Seite gestellt. Hier war die Überhol-Situation am schlimmsten, gleichzeitig liegt Grünhain so abseits das es irgendwie nur selten in mein Blickfeld rückte.
Vielleicht ist das bei Euch ja auch so, in manchen Regionen ist man ganz oft, anderswo schaut man nur selten mal vorbei.
Bei mir jedenfalls war und ist es so, in Altenkirchen und in Waldstetten war ich ständig, bald auch in Münnerstadt. Andere Orte hatten da weniger Aufmerksamkeit.

Der Verbund Schauenburg war jedenfalls schon verloren, die hatten schon damals keine Chance mehr ihre Probleme jemals in den Griff zu bekommen.


1913 wurde es jedoch nochmal versucht, es gab nun endlich die erste richtige Straßenbahn !
Ein Meilenstein im Verkehrswesen, nun kam überall wieder Hoffnung auf.
Im März 1913 fahren schon 7 Straßenbahnen herum.
Zwischen Schauenburg und seinen Nachbarn, natürlich im reinen Straßenbahn-Verbund Herrsching (nach Kalletal sogar 2, mit Ausweichstellen) und im Verbund Georgsmarienhütte.
In Waldstetten fahren übrigens seit 1911 zwei coole Kohle-Trikes die Kohle zum Kraftwerk.
Jahrelang wartete ich übrigens vergeblich auf weitere LKW. Ich habe hier durchaus darüber gelesen, auch das selbst die Trikes eigentlich gar nicht dabei sein sollten.
Aber LKW müssen sein, zumindest für Straßenspieler wie mich.
Ich versuche mich gern an welchen !

Noch ein kleiner Zwischenstand vom Tor zur Welt:
Es warten im April 1913 18251 Personen, davon 13838 über Herrsching und 2754 über Waldstetten.
In Waldstetten wiederum warten über 1000 Leute auf die Fahrt Richtung Wolfen. Die bekommen nun auch ihre Straßenbahn.

1913 wurde ein Betriebsgewinn von gut 2,3 Millionen erzielt.
Größter Einzelposten mit je 325.000c waren dabei die Züge, die Bretter von Gmh zur Möbelfabrik nach Höxter brachten.
Es gab nämlich nun eine tolle Lok, die Jahrzehnte eingesetzt wurde.
Die pr ES 1, eine meiner Lieblingsloks in Simutrans zu dieser Zeit.
Bald war sie fast überall zu finden.

Die IC-Situation wurde bekanntlich immer schlimmer, einige Vorstandsmitglieder der Firma waren deswegen so verzweifelt das sie sich aus den Fenstern der Büros stürzten.
Wohl eher ein symbolischer Akt, saß doch die Firma immer noch in angemieteten Räumen in Waldstettener Bürohäusern, Erdgeschoß.

Also reifte bald ein neuer Plan.
Sein Name: InteRegio

Der schlimmste Fehler der Firmengeschichte, der Super-GAU

Die Idee an sich war mal wieder gar nicht so dumm würde ich meinen.
Die IC sind überlastet, zumindest einige von ihnen.
Also sollen sie entlastet werden. Das bestehende zentralistische IC-System sollte unterstützt werden durch ein Ringsystem, den IR.

Von jedem Verbund aus sollte eine IR-Verbindung in den Nachbarverbund gehen, so das also jeder Verbund zwei IR´s hätte.
Waldstetten z.B. sollte einen IR nach Münnerstadt und einen nach Bochum bekommen.
Die Passagiere nach Münnerstadt bzw. Bochum würden also nicht mehr den IC benutzen sondern den IR, der IC hätte somit mehr Plätze für die anderen, die weiter weg wollten.
Klingt vernünftig, oder nicht ?
Sag ich doch. Ob es den Plan 1913 schon gab weiß ich nicht, irgendwann kam er jedenfalls.

Naja, davon werden wir noch viel hören, gehen wir erst mal ins

Jahr 1916

In Münchberg wird die berühmte Brücke wieder genutzt, wie erwähnt wurden ja die Passagiere aus Münchberg nicht schnell genug abgeholt. Also fuhren nun zwei Busse von Münchberg zum Amphitheater, exakt die selbe Verbindung die auch das Schiff fährt.
Das ist wichtig, weil folgendes zu beobachten ist:
Den Fahrgästen ist egal, ob sie den Bus oder das Segelschiff nehmen !
Beide fahren die gleiche Verbindung, sie nehmen also das Verkehrsmittel das gerade da ist.
Mache ich in echt übrigens genau so: Wenn ich von der Arbeit nach Hause fahre, ist mir egal ob der Bus 227 oder der Bus 222 kommt, beide fahren dorthin wo ich hinwill.
Ganz nebenbei, in TG läuft es auch so, nur mal am Rande bemerkt.

Ich als Neuling schliesse daraus also, das es den Leuten egal ist welches Verkehrsmittel sie nehmen um zum Ziel zu kommen, sie verteilen sich auf alle die da sind. Was zuerst da ist, wird genommen.
FEHLER !

Das bestätigte jedenfalls den IR-Plan. Oder lässt ihn erst entstehen, wie auch immer

Die IC haben mittlerweile die Vorgabe, nur noch maximal einen halben Monat zu warten und dann wieder zu fahren. Das hilft sicherlich.
Diverse Güterzüge wurden modernisiert und ausgebaut, das im einzelnen nachzuvollziehen ist nicht wichtig, beim Gütertransport geht ja noch alles glatt. Noch ...

Im Mai 1917 wird die letzte Reisekutsche von der Straße geholt, das passt einfach nicht mehr zu einer modernen Firma wie der unseren.

Es gibt nun auch eine Straßenbahn von Altenkirchen Mitte zum Amphitheater, ebenso eine zwischen Altenkirchen Zanders (dem IC-Bahnhof) und Altenkirchen Mitte.

Am Tor zur Welt warten derweil über 21000 Passagiere auf den IC nach Herrsching, aber aufgrund der kurzen Strecke gibt es keinen zweiten Zug auf dieser Verbindung.

Die Städte sind nun schon ziemlich gewachsen, vor allem in die Fläche. In den großen Städten sind schon weniger als 50% der bebauten Fläche im Einzugsbereich einer Haltestelle, neue wurden nämlich noch nie hinzugefügt. Aber das muss noch passieren, steht auf der To-Do-Liste.


31.Dezember 1919

Morgen beginnt das Jahr 1920, der Firmenvorstand geht schon um 14 Uhr ins Bett, damit schneller morgen ist.
Ein neues Jahrzehnt, das bedeutet das einige Fahrzeuge ihre Mindestlaufzeit erreicht haben und ausgetauscht werden können.

Vor allem aber beginnt das IR-Projekt 1920 !
Alle freuen sich drauf, erwartet man doch sehr viel.

Seltsame Dinge sind derweil geschehen, viele Städte sind dem Beispiel Altenkirchens gefolgt und haben sich neue Rathäuser gegönnt. Einige einfach dort wo das alte stand, oder zumindest nicht weit davon entfernt.

Andere hingegen haben ihr Rathaus an einen völlig anderen Platz verlegt.
Friolzheim ist da das krasseste Beispiel. Der alte Stadtkern, der eh schon nicht groß war und wo es wenig Platz gab ist einfach nach Altenkirchen umgezogen !
Das Rathaus von Friolzheim steht nun meilenweit von der eigentlichen Stadt entfernt, direkt beim Bahnhof Altenkirchen 1.
Altenkirchen 1 ist bis dato ein kleiner Güterbahnhof, wo ein Zug Druckfarben ablädt und ein weiterer Papier. Drei Kutschen holen dort Bücher für Altenkirchen ab und ein Bus fährt ein paar wenige Leute dorthin zur Arbeit. Dementsprechend ist der Bahnhof auch ausgelegt, nicht eben groß und mit wenig Möglichkeiten zum Ausbau.
Doch in der Folgezeit baut sich Friolzheim dort einfach sein neues Stadtzentrum hin. Daran werden wir auch noch zu knabbern haben.

Münchbergs Rathaus liegt nun auch mitten in der Pampa.

In Vorbereitung des neuen Projektes, in dem neue Haltestellen in den Städten entstehen sollen um eine (nahezu) 100%ige Abdeckung des bewohnten Gebietes aller Städte mit einem Verkehrsmittel zu erreichen werden in dieser Zeit viele neue Straßen in den Städten gebaut. Meistens übrigens von den Städten selbst finanziert, die wollen ja schließlich, das ihre Bürger reisen können.
Mittlerweile sind auch fast alle irgendwie interessanten Ziele erreichbar, also auch die Fabriken bei denen wir gar keine Waren ab- oder anliefern.

Am 1. November startet dann also der erste InteRegio, von Waldstetten nach Münnerstadt.
Und zwar genau so wie es der Plan vorsah, von Hauptbahnhof zu Hauptbahnhof.
Obwohl es benachbarte Verbünde sind, liegt doch einiges an Weg zwischen beiden Zielen. Noch jedoch stört das keinen und die beliebte ES 1 startet mit Platz für 308 Menschen.

Man hört schon raus, da kommt ein Haken. Selber schuld. Wäre alles nach diesem Schema gebaut worden hätte es vielleicht sogar funktioniert, aber das Roleplay ...

Ein Verbund schert aus. Die Bürgermeister von Suhl, Gmh und Bitterfeld hatten die tolle Idee fair sein zu wollen.
Wieso sollte Gmh denn alle Züge bekommen, während die anderen beiden Städte in ihren "Außenpositionen" bleiben sollten.
Nein, es sei doch viel fairer, wenn jede Stadt einen Zug hätte.
Gmh hat den IC, also bekommt Suhl den IR zum südlichen Nachbarn, Bitterfeld jenen zum nördlichen.

Damit war das IR-System, das vielleicht hätte funktionieren können schon ausgehebelt, ehe es überhaupt richtig begonnen hatte.

Die IC und die IR fuhren nicht die gleichen Ziele an, das war er dann, der GAU. Naja, nicht nur das, da kam noch was anderes hinzu ...

1922 begann der IR Münnerstadt-Herrsching seinen Job. Auch der nach dem normalen Schema, von Hauptbahnhof zu Hauptbahnhof.
Von der Katastrophe war noch nichts zu ahnen, aber der Teufel hatte schon einen neuen fiesen Plan und lockte mit einem Paradiesapfel !
Bei Schlettau war nun ein Pharmawerk gebaut worden, in Munderkingen die dazu passende Apotheke.
Der Köder war ausgelegt und die Firma sollte anbeißen !

Auch andernorts lockte die Industrie, gab es doch seit dem Herbst 1920 endlich einen LKW.
Dieser bot endlich die Möglichkeit neue Industrieketten einzurichten und die geliebten Straßenfahrzeuge zu vermehren. Auf das was los ist auf den Straßen.

Unten bei Altenkirchen wurde also auch eine Bierproduktion gestartet, eine entsprechende Industriekette gab es seit ca. 1916 mit Gersten- und Hopfenhof beim Bahnhof Altenkirchen 1, die Brauerei stand nicht weit davon entfernt und ein Bauernhof stand schon ewig bei Münchberg.
Also wurden flugs einige der neuen Serj Gaz angeschafft und die Bierproduktion samt Auslieferung desselben gestartet.

Die Verbindung von Altenkirchen Mitte zum Hafen Amphitheater wurde mittlerweile von zwei Straßenbahnzügen mit je zwei Wagen bedient, dort lief es nun ganz gut.

Und oh Wunder, es gab auch mal was im Verbund Bochum zu tun. Bochum, Witten und Weyhe erwachten langsam.
Man erinnert sich, die mit dem Dornröschenschlaf. Oder dem schlafenden Drachen ...

Wein konnte produziert werden und nun fahren auch dort einige LKW, um Weintrauben und Wein zu liefern.

Die IC-Flotte war natürlich modernisiert worden, alle IC die in den 1900ern gestartet worden waren wurden nun auch von der ES 1 gezogen.
Insbesondere der IC Herrsching gab nun richtig Gas und versuchte all die aufgestauten Leute zu befördern. Jahrelang konnte er hin und her fahren ohne auf Fahrgäste warten zu müssen.

Auch die Getränkezüge bei Munderkingen hatten nun eine ES 1, dazu moderne Güterwaggons und sie machten nun deutlich über 100.000c im Jahr. Die ES 1 hat uns so richtig reich gemacht !

Ein Blick auf die Einwohnerzahlen der Städte zeigt uns, das die "Hauptstädte" der Verbünde sehr unter der Tatsache zu leiden hatten, das die IC so viele Leute ankarrten bzw. zu wenige abholten.

Witzenhausen und Wolfen waren nun mit über 5100 Einwohnern die größten Städte der Region, während ihre Hauptstädte Schauenburg oder Waldstetten die Massen nicht bewältigt bekamen.

Rühmliche Ausnahme war Altenkirchen, dort passten die zwei IC sehr gut zum Bedarf, dazu kam das die Verbindung nach Friolzheim ja per Eisenbahn und die Verbindung nach Münchberg per Bus und Schiff geleistet wurde.

Nur Bus reicht nicht ! Bus und Straßenbahn kommt auch irgendwann an seine Grenzen !

Münnerstadt muss noch erwähnt werden, wird das doch bald die Stadt der ich mich fast ausschließlich widmen muss.

Sie ist eine ganz normale Verbund-Hauptstadt, mit Bussen und Straßenbahn zu den Nachbarn Voerde und Munderkingen.

Ich weiß gar nicht recht warum, aber Münnerstadt hat 1922 nur 934 Einwohner. Vermutlich hat der Transfer intern nie geklappt, also nach Munderkingen und Voerde. Derzeit stehen dort knapp 300 Leute für Herrsching Druckerei, eine Haltestelle neben einer Druckerei mitten in der Wildnis.
Also die selbe Sache, die schon weiter oben mit Hennstedt Gutshof beschrieben wurde.
Diese Sache würde immer schlimmer werden.
Der IC Herrsching war ja bis 1920 total überfordert, kam nicht mal ansatzweise nach mit dem Abtransport der Fahrgäste. Das am Tor zur Welt tausende warteten wurde ja mehrfach erwähnt, aber natürlich standen auch in Herrsching selbst tausende herum.
Ganz nebenbei erwähnt in Schlettau und Kalletal, die ja nur mit einer bzw. später zwei Straßenbahnen mit Herrsching verbunden sind ebenfalls.

Dann kam wie gesagt die ES 1 beim IC Herrsching zum Einsatz. Binnen kürzester Zeit schleppte dieser neue starke Zug also die tausende von Leuten zum Tor zur Welt. Die anderen IC brachten diese dann zu den eigenen IC-Bahnhöfen. Und da haben wir dann eben die Situation wie beschrieben, hunderte Fahrgäste für irgendwelche Wald-und-Wiesen-Haltestellen, zu denen alle Jubeljahre mal ein Bus kommt.

Die neuen IC-Loks lösten die Probleme nicht, sie verlagerten sie nur woanders hin.


Am 1.7.1924 war das IR-Projekt dann im Verbund Gmh angekommen.

Der IR Herrsching-Bitterfeld fuhr, ebenso der IR Suhl-Witzenhausen.
Ja, Witzenhausen.
Da unten bei Grünhain und Schauenburg gab es ja ziemliche Platzprobleme, schon der IC konnte damals nicht nach Schauenburg, sondern musste seinen Halt in Grünhain haben.
Der IR aus Suhl konnte ebenfalls nicht nach Schauenburg, leider auch nicht nach Grünhain. Also landete der IR in Witzenhausen, der IC in Grünhain und dazwischen lag Schauenburg, das nun von beiden Seiten mit Passagieren aus Zügen überschwemmt wurde. Die nächsten 50 oder 60 Jahre war Schauenburg eine der überfülltesten Haltestellen.

Schonmal blöd, aber es kam noch schlimmer !

Der Gedanke war ja:
Passagier in Gmh will nach Schauenburg (jetzt nur mal als Beispiel)
Er hat also zwei Möglichkeiten
Er kann den IC zum Tor zur Welt nehmen
Dort 1x umsteigen
in den IC nach Grünhain
Dort 1x umsteigen
in den Bus nach Schauenburg

Zwei mal umsteigen also

Oder er kann
den Bus nach Suhl nehmen
dort 1x umsteigen
in den IR nach Witzenhausen
Dort 1x umsteigen
in den Bus nach Schauenburg

Zwei mal umsteigen also

Wir wissen ja, die Leute nehmen die Verbindung mit den wenigsten Umstiegen.
Und die Erfahrung in Altenkirchen lehrte uns, das es den Leuten egal ist ob sie das Schiff oder den Bus nehmen.
Ergo: Es ist den Leuten auch egal ob sie den Weg mit dem IC fahren oder mit dem IR.
Tja, denkste !

Hier im Forum erfuhr ich dann, das es so eben nicht ist. Nur wenn beide Haltestellen identisch sind ist es den Leuten egal welches Verkehrsmittel sie nehmen, bei einer direkten Verbindung wohlgemerkt.

Würde neben dem IC Gmh noch ein IR auf einer anderen Trasse nach Tor zur Welt fahren würde es wohl klappen, da beide Verbindungen von der selben Haltestelle zur selben Haltestelle führen, ohne umsteigen. Gut zu wissen ...

In meinem Fall ist es ihnen nicht egal, welche Verbindung sie nehmen, sie entschliessen sich für eine !

Naja, eigentlich ja gar nicht so schlimm, dann nehmen eben alle von Suhl und von Gmh den IR nach Witzenhausen. Sogar gut so, wir wollten ja die Fahrgäste vom IC auf den IR verlagern.

Doch schlimm, denn manchmal funktioniert das nur in eine Richtung.

Um das zu erläutern muss ich aber den IR wechseln, weil dieser IR hier ja eh nicht nach Schema F aufgebaut ist.

Die meisten sind es aber. In den meisten Fällen wird vom IC und vom IR der gleiche Bahnhof angefahren.
Beispiel Waldstetten-Bochum: Der IR fährt zwar 1924 noch nicht, aber ich greife mal vor.

Der IR Bochum-Waldstetten fährt vom Hauptbahnhof zum Hauptbahnhof.
Der IR Altenkirchen-Bochum fährt genauso, also von Bochum Hauptbahnhof nach Altenkirchen Zanders, wo ja der IC Altenkirchen ebenfalls ankommt.
Wir erwarten nun also, das sich die Leute für eine der Reisemöglichkeiten entscheiden.
Waldstetten-Bochum-Altenkirchen
entweder per IC (überTor zur Welt, 1x umsteigen)
oder per IR über Bochum (1x umsteigen)

Nun, das tun sie auch, sind ja brave Leute.
Als die letzten IR starten, 1926 von Altenkirchen nach Bochum und 1928 von Bochum nach Waldstetten haben sie sich entschieden, für den IC.
Ja, aber nur in eine Richtung. Und nur für den Moment !
Im Laufe des Spiels gehen sie allerdings so ziemlich jede denkbare Variante mal durch.
Irgendwann wollen sie von Waldstetten nicht mehr per IC nach Altenkirchen, sondern per IR über Bochum.
Oder noch besser, sie fahren mit dem IC hin und wollen mit dem IR zurück !!!
Ungelogen, ich werde das im nächsten Fotopost mal zeigen.

Frank hat das im Forum mit den ID´s der Bahnhöfe erklärt, die sich dann offenbar auch noch verändern, wenn man das Spiel wieder neu lädt.
Stand ist also derzeit, das ich wenn ich das Spiel wieder neu starte jedesmal überrascht sein darf, ob sie nun den IR oder den IC nehmen.

Interessanter Weise ist das offenbar nicht bei jeder Verbindung so, von Waldstetten nach Herrsching beispielsweise wurden immer die IC genommen, obwohl es ja auch hier den IR nach Münnerstadt und von dort den IR nach Herrsching gibt (Leise, bloß nicht zu laut sagen, sonst überlegen sie sich das noch anders)


Der IR erwies sich jedenfalls als Katastrophe, mal hatten die IC nicht genug Leute, weil alle den IR nehmen wollten, dann wieder warten hunderttausende auf den IR, weil keiner den IC nehmen will.

Sorry, aber das hat TG besser gelöst, hier gibt es kein "Will von A nach B über C und D", sondern ein "Will von A nach B, über was ist uns egal".

Oft wurde überlegt, die ganze IR-Sache wieder abzureißen, aber ich hab es nicht getan (Bedenke die Regel: Einmal erstellte Verbindungen bleiben für immer), außerdem steckt da viel Geld drin.

Gut, das Verkehrssystem war tot, auch wenn ich das damals noch nicht glaubte.

1928 ist nicht viel anderes zu berichten, nur Kleinigkeiten.
Z.B. fährt nun ein schicker Dampfer von Hennstedt Amphitheater zu einer kleinen Burg mitten im Meer :] In der Ecke ganz rechts oben gibt es eine kleine Insel, vier Kacheln groß. Und genau darauf steht eine Burgruine. Da die Firma jedes noch so kleine Ziel bedienen wollte wurde nun also endlich diese Burg angefahren.

Und wir sind auch nicht mehr die einzigen auf den Straßen. Mittlerweile kann sich auch der Privatmann ein Auto kaufen und tut das auch.
Die Ära der Verkehrsstaus hat still und leise begonnen, wird sich aber noch laut und deutlich bemerkbar machen.

Apropo allein, lange hatte ich gewartet wann denn nun die Konkurrenz endlich auftaucht. Das man die erst extra freischalten muss war mir als Neuling auch nicht klar.
Bin aber eigentlich ganz froh, das ich alleine bin ...

Für den IR Grünhain-Altenkirchen musste der ganze Bahnhof Altenkirchen Zanders umgebaut werden, das war auch eine ziemlich aufwendige Sache.
Die modernen IR fahren übrigens mit der BR 01 als Lok, die ES 1 war leider schon wieder überholt.

Die Firma hat nun einen richtigen Firmensitz, die verschiedenen kleinen Büroräume, die in ganz Waldstetten angemietet wurden waren einfach zu klein und unpraktisch geworden.
Zugegeben, man sieht das Ding kaum, aber dort sitzt man nun und plant weitere unausgegorene Aktionen.

So, die Katastrophen im Passagierverkehr sind nun eigentlich alle passiert.
Nun kommt der Güterverkehr an die Reihe, denn dort können auch schlimme Sachen passieren. Fortan ist Münnerstadt das Epizentrum des Firmen-Chaos.

Doch dazu später ...
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Spielbericht eines Erstlingsspiels - von Silverfuxx - 31-12-2008, Wednesday-01:06:49
[Kein Betreff] - von Silverfuxx - 31-12-2008, Wednesday-10:38:20
[Kein Betreff] - von Silverfuxx - 31-12-2008, Wednesday-11:14:08
[Kein Betreff] - von sojo - 31-12-2008, Wednesday-11:47:12
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[Kein Betreff] - von Silverfuxx - 31-12-2008, Wednesday-16:53:59
[Kein Betreff] - von sojo - 31-12-2008, Wednesday-17:03:05
[Kein Betreff] - von Silverfuxx - 31-12-2008, Wednesday-17:51:16
[Kein Betreff] - von Wurzelgnom - 31-12-2008, Wednesday-18:45:57
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[Kein Betreff] - von Wurzelgnom - 31-12-2008, Wednesday-23:47:18
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[Kein Betreff] - von Silverfuxx - 02-01-2009, Friday-10:08:20
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[Kein Betreff] - von micshow - 03-01-2009, Saturday-02:57:05
[Kein Betreff] - von Silverfuxx - 03-01-2009, Saturday-09:03:12
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[Kein Betreff] - von Silverfuxx - 03-01-2009, Saturday-15:11:38
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[Kein Betreff] - von Silverfuxx - 03-01-2009, Saturday-18:09:25
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[Kein Betreff] - von sojo - 03-01-2009, Saturday-18:42:40
[Kein Betreff] - von Wurzelgnom - 03-01-2009, Saturday-19:31:06
[Kein Betreff] - von Silverfuxx - 05-01-2009, Monday-07:21:29
[Kein Betreff] - von Wurzelgnom - 05-01-2009, Monday-17:44:37
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