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Spielbericht eines Erstlingsspiels
#19
Nun denn, getreu dem Motto "Schlimmer geht immer" kommen wir nun in die 30er Jahre, wo uns ganz neue Probleme erwarten, wo ganz neue Städte in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten werden und wo sich die Katastrophen weiter verbreiten Wink


Ehe wir jedoch tatsächlich dorthin kommen, wollen noch ein paar Kleinigkeiten erwähnt werden die zuletzt vergessen wurden.

Der IR Bochum-Waldstetten startete wie erwähnt im Jahr 1928.
Zu der Zeit war die modernste Lokomotive die "Bubikopf". Interessanter Anblick, leider aber ziemlich schwach auf der Brust. Gar nicht mal so sehr die Leistung, doch immerhin 713 kw, aber die Übersetzung ist wohl das Problem. Ich muss bei Gelegenheit nochmal nachlesen was das genau bedeutet, ich meine aber gelesen zu haben das davon die Beschleunigung abhängt.

Wie auch immer, am IR Bochum-Waldstetten klebt eindeutig die Seuche, und das einfach immer. Offenbar ein verfluchter Zug.

Nun aber schreiben wir das Jahr 1932.
Wir haben also mal wieder ein neues Jahrzehnt erreicht und es gab dramatische Veränderungen in den letzten vier Jahren.
Ich beginne mal mit Kleinigkeiten:
Kanalbau ... Irgendwie gefiel mir der Gedanke nie, die Landschaft mit Wasserstraßen zu verschandeln, zudem hatte ich eh mehr als genug Wasser auf der Karte, anfangs hatte ich echte Schwierigkeiten mit dem Brückenbau und so manche Verbindung führt schon jetzt über riesig-lange Brücken.
Aber da war ja der Paradiesapfel, den der Teufel ausgelegt hatte.
Das Pharmawerk bei Schlettau. Ich hatte vor, dort Medikamente für die Apotheke in Munderkingen zu produzieren, dazu brauchte es Chemikalien.
Das einzige Chemiewerk auf der Karte ist jenes bei Friolzheim, das bisher die Druckfarben für die Druckerei in Altenkirchen produzierte.
Dorthin brachte der auch oben auf einem Foto zu sehende Zug das Öl. Aber das würde wohl nicht reichen, nahm ich an.

Also wurde das Ölfeld bei Münchberg über zwei Schlepper mit je drei Ölbarken angezapft.
Kurz hatte ich überlegt, ob nicht ein Zug das Öl zu einem Hafen bringt, aber dann wurde das Ölfeld mit einem Kanal mit dem Meer verbunden.
Ein weiteres Stück Kanal und die Schiffe konnten bis zum Chemiewerk fahren.
Das taten sie dann ab September bzw. Oktober ´28. Und das tun die Schlepper übrigens auch noch 1971.

Ferner brachte ein Zug Öl von einem Ölfeld bei Weyhe her, er tat das sogar schon seit Juni 1928 und benutzte dazu leider auch einen Teil der Strecke des IR Altenkirchen-Bochum.
Wäre zwar auch anders gegangen, aber dazu hätte ich neben eine riesige Brücke für den IR gleich noch eine für den Ölzug bauen müssen. Dazu bin ich zu knausrig, außerdem kann ja nicht jeder Zug seine eigene Strecke haben.

Öl hatten wir also nun genug. Dazu gleich wieder.

Es gab nun auch endlich ein Postauto, so das die Kutsche in Waldstetten endlich verschwinden konnte. Damit war das Zeitalter der Kutschen endgültig vorbei.
Der Wagen fuhr die selbe Strecke wie die Kutsche vorher, machte also immer noch Verlust, wenn auch jetzt in größerem Maßstab Smile

Und es gab einen neuen Bus, den Renault TN 4 F.
Relativ schnell war er ja, leider passten aber nur 27 Passagiere hinein.
Hier ist nochmal der Hinweis auf die Firmenregel "Immer das neueste Fahrzeug seiner Art einsetzen" angebracht, das brachte noch Probleme ...

Auch andere LKW waren dazugekommen, die komplette Mercedes LO 2000-Serie. Auch die konnten weniger transportieren als das Vorgängermodell, sofern es eins gab. Also weniger als die Serj Gaz, aber das war okay.

Die anderen Kleinigkeiten sparen wir uns, zurück zur Apotheke ...

Öl hatten wir nun also genug. Nun mussten die Chemikalien also von Friolzheim nach Schlettau gebracht werden.
Super, das war eine ziemliche Distanz, dazwischen lag der gesamte Verbund Bochum sowie Höxter. Von unzähligen Schienen und Bergen mal ganz zu schweigen.
Zug schied aus, wäre vielleicht gegangen aber nur mit extremem Aufwand.
Also blieb nur das Schiff. Nun ist hier zwar alles voll mit Meer, aber irgendwie eben doch nicht so richtig. Von Friolzheim nach Schlettau gab es keinen Seeweg.
Ja, da oben zwischen Höxter und Waldstetten hätte man wohl ebenfalls einen Kanal graben können, aber ich wollte nicht. Vielleicht hatte ich Sorge das die drei Schienenverbindungen nicht bleiben konnten oder es gefiel mir optisch nicht.

Wie auch immer, es gab einen Kompromiss. Frachter holten die Chemikalien bei Friolzheim ab und brachten sie zu einem neuen Hafen mit Bahnhof, der westlich vom Tor zur Welt gebaut wurde. Dort gab es dann einen Zug bis nach Schlettau Bayer, der Haltestelle beim Pharmawerk. Dieser Zug fuhr teilweise auf der Strecke des IR Bochum-Waldstetten, auch hier teilte man sich die Brücke.

Gesagt, getan, ein Frachter wurde gekauft, dazu eine BR 01. Nicht die modernste Lok, hier war diese Vorgabe also schon aufgehoben. Komisch ... vielleicht war sie nur bei Lokomotiven aufgehoben, ich weiß es nicht mehr.

Ist auch egal, die Sache funktionierte ganz prächtig, es wurden so viele Chemikalien produziert das unser Frachter ein Vermögen einfuhr und bald einen zweiten zur Seite gestellt bekam. Die brachten 1932 beide je 425.000c ein. Dazu die Öllieferanten und der Zug nach Bayer ...
Geldmäßig war das also super, aber dann hatten wir bald die nächste Katastrophe am Hals.

Von Schlettau Bayer bis Munderkingen Apotheke ist es ein Stück. Mitten durch schon stark bebautes Gebiet, es war aslo nur der LKW einsetzbar.

Also wurden 1929 drei Serj Gaz auf die Linie "Medikamente" gesetzt und fortan brachten sie Medikamente und Chemikalien nach Munderkingen.

Drei kleine LKW ... dafür der ganze Aufwand mit Kanal, zwei Ölschiffen, einem Ölzug und zwei Frachtern ? Plus neuer Hafen und Güterzug ?
Und überhaupt, LKW... Ich liebe doch LKW !
Also haben wir uns mal in der Gegend umgesehen, ob man nicht gleich noch ein paar andere Industriebetriebe beliefern konnte.

Ein Save von 1929 oder 1930 fehlt leider, dies wird aufgrund eines Saves berichtet, der am 31.12. 1932 gemacht wurde. Da ist alles schon passiert, ich kann also nur versuchen das ganze zu rekonstruieren.
Anfangs dürfte es keine Probleme gegeben haben, es gab die LKW von Schlettau Bayer nach Munderkingen Apotheke.
Schon da dürfte sich die Chemiefabrik seltsam verhalten haben. Sie änderte einfach ihre komplette Produktion und produzierte fortan nur noch für Schlettau Bayer bzw. die Apotheke.

Der Zug, der seit Jahrzehnten Druckfarben nach Altenkirchen 1 brachte ging nun leer aus.
Dazu gibt es ja mehrere Threads hier im Forum, ich der ich das noch nie erlebt hatte war anfangs schon sehr irritiert. Aber dann dachte ich mir, ist halt so. Der Zug hatte ja jahrzehnte lang Geld gebracht, das uns ohnehin nicht zustand. Wäre das nicht der Anfängermodus gewesen hätte er ja nie soviel Zeug zur Druckerei fahren können. Dann muss er eben jetzt mal rumstehen.
Und das tat er auch, ich glaube zwei Jahre lang hat er sich nicht bewegt. Die Druckerei in Altenkirchen hatte über 14.000 Paletten Druckfarben, das dürfte für einige Jahre reichen.
Und irgendwann produzierte man dann tatsächlich auch wieder Druckfarben im Chemiewerk.

Doch ich schweife ab. Wir waren bei der Suche nach weiteren Verwendungsmöglichkeiten für die Frachter und die daran hängenden anderen Fahrzeuge, weil poplige drei LKW ja nicht das Ziel sein konnten.

Und fündig werden war nicht schwer, auf der Karte waren Industriebetriebe genug vorhanden.
Allein im Verbund Münnerstadt gab es noch drei Druckereien !
In Voerde einen Buchladen, in Münnerstadt sogar 2 !
Also mehr als genug Kunden für unsere Waren.

Natürlich wurde erst geprüft, ob die auch alle die Druckfarben von Friolzheim wollten, sie wollten alle da es ja kein anderes Chemiewerk gab.

Was wann gestartet wurde weiß ich wie gesagt nicht mehr im einzelnen, jedenfalls wurden nun auch die Druckerei in Voerde und die eine in Münnerstadt angefahren, auch wenn ihr Halt Herrsching Druckerei heisst. Sie war mit Münnerstadt verbunden.
Wir nennen sie ab nun besser Herrsching Druckerei, sonst verwirrt mich das nur. Wichtig ist halt nur, das sie eigentlich im Verbund Münnerstadt liegt. Die wollte auch noch Papier aus der Papierfabrik bei Kalletal haben.
Dort produzieren wir schon lange, Papier wurde von dort immer zur Druckerei in Suhl gefahren, mit drei Kutschen bzw. LKW.

Wir hatten den Apfel gepflückt !

Nun machte sich alles selbständig.
Geplant war ja:
Druckfarben für Voerde Druckerei und Druckfarben für Herrsching Druckerei, Medikamente und Chemikalien für Munderkingen Apotheke per LKW. Diese LKW fuhren von Schlettau Bayer zu den entsprechenden Haltestellen.
Dazu Papier für Herrsching Druckerei per Zug.

Eigentlich auch noch Druckfarben für die andere Druckerei in Münnerstadt, Münnerstadt Nord. Ein Glück, das ich dazu gar nicht mehr kam.

Denn es geht ja noch weiter. Druckfarben und Papier sind Stückgutfracht, Bücher ebenso.
Also konnten die LKW von Herrsching Druckerei gleich noch Bücher zu den Buchläden fahren, die mit jener Druckerei verbunden sind.
Das wären für mich relevant nur die beiden Buchläden in Münnerstadt und der in Voerde.
Der eine steht direkt beim Hauptbahnhof Münnerstadt 1, ist auch auf dem Foto zu sehen.
Der andere steht bei Münnerstadt Burg, dort wurde irgendwann in der Vergangenheit auch einer eröffnet.
Und eben der bei Voerde Markt.

Die Profis ahnen schon was wohl passiert, mich traf es aus heiterem Himmel.

Es war voll, aber es war überschaubar.
Linie Medikamente fährt von Bayer selbige und Chemikalien nach Munderkingen Apotheke.

Eine andere Linie fährt Druckfarben von Bayer nach Voerde Druckerei,
eine Linie fährt Druckfarben von Bayer nach Herrsching Druckerei und Bücher zu Münnerstadt Burg
eine Linie fährt Bücher von Herrsching Zentrum nach Münnerstadt 1

Ein Zug fährt Papier von Kalletal nach Herrsching Druckerei.

Rolleyes

Sad

;(

Tatsächlich passiert ungefähr folgendes:
Die Linie, die Druckfarben von Bayer nach Herrsching Druckerei fahren sollte fährt plötzlich auch noch Papier für Herrsching Druckerei.
Ja, wo kommt das denn her ? Das haben die Schiffe zum Hafen in Witten geschleppt, produziert weitab von allem in Altenkirchen.
Ja, die Papierfabrik in Altenkirchen kann auch für Herrsching Druckerei produzieren. Ganz toll ...
Die Papierfabrik in Altenkirchen (bei Zanders) macht nun also auch Papier für Herrsching.

Umgekehr produziert ja nun auch die Druckerei in Herrsching. Ja, aber nicht etwa nur für Münnerstadt, nein auch der Buchladen in Altenkirchen nimmt die Bücher von dort. Und für weitere Buchläden, dazu gleich.

Die Linie, die Druckfarben nach Voerde Druckerei bringen soll tut das auch erstmal. Aber damit ist auch eine indirekte Verbindung zwischen Voerde Druckerei und Herrsching Druckerei entstanden. Beide werden ja von Bayer aus angefahren.
Und Voerde Druckerei hätte gern Papier aus Kalletal. Dort gibt es ja den Zug, der schon Papier bringt, wenn auch eigentlich nur für Herrsching Druckerei.
Nun bringt dieser Zug auch noch Papier für Voerde, Voerde produziert nun Bücher, für Altenkirchen, für beide Buchläden in Münnerstadt und den Buchladen in Voerde.

Suhl spielt auch noch mit. Dort wird ja seit je her Papier gebracht, von der Papierfabrik in Kalletal, die nun ja mit Herrsching Druckerei verbunden ist, durch den Zug der Papier fährt nach Herrsching.
Von Herrsching gibt es ja den LKW, der nach Bayer fährt, dorthin fährt ja der Zug vom Hafen aus, der vom Schiff aus Friolzheim beliefert wird, das die Druckfarben für Herrsching und neuerdings auch Voerde liefert ....
Klar das nun auch noch Suhl Druckfarben bestellt. Ach, und wo man schonmal dabei ist, da wären dann noch Bücher, für Münnerstadt 1 z.B.

Münnerstadt 1 ... Moment, fällt da der Druckerei in Altenkirchen ein, Moment.
Für die können wir auch noch Bücher produzieren, die können ja mit dem uralten Papierzug, der Papier zur Druckerei in Altenkirchen bringt transportiert werden. Dort nimmt die dann der stillstehende Zug, der eigentlich ja die Druckfarben nach Altenkirchen 1 bringt die Bücher mit und fährt sie zum Hafen, wo sie dann ...
Ach, und für Münnerstadt Burg produzieren wir übrigens auch

?(

Aber ich wollte doch nur...
... die Druckfarben nach Voerde ...
und das Papier nach Herrsching ...

Papperlapapp, da fällt dann der Druckerei Herrsching auch noch ein, das ihre Bücher auch in Altenkirchen verkauft werden können.


AHHH !

Ich brauche ne Pause, es ist gleich 8 und ich muss zur Arbeit.
Aber das war nur der Anfang, meine geniale Firma hat ja mittlerweile das Motto "Schlimmer geht immer" !
Der Versuch, daraus Profit zu machen verdoppelte den Streß nochmal !

Bis später
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Spielbericht eines Erstlingsspiels - von Silverfuxx - 31-12-2008, Wednesday-01:06:49
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