"Die Gemeinschaftsarbeit zwischen Flemm und mir trägt erste Früchte, und zwar AI, als Holz und Stahlwagen sowie einen AII"
Nun,das will ich euch nun herbeibringen^^.
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Die Baureihe A-I war eine sehr vielfältige Zuggattung. Sie lässt sich, grob betrachtet, in drei Untergruppen unterteilen:
Die ersten Lieferungen bestanden aus Wagen mit einem hölzernen Wagenkastengerippe, das eine Blechbeplankung erhielt. Wesentliches Merkmal dieser Wagen war das Fehlen einer Niederspannungs-Steueranlage. Diese zwischen 1901 und 1904 gebauten Wagen kann man als "die frühen Holzwagen" zusammen fassen. Von diesen Wagen hat keiner überlebt, alle wurden im Laufe der Jahrzehnte verschrottet.
Die zweite Untergruppe zählt auch zu den Holzwagen. Aber diese Wagen erhielten eine leistungsfähigere Zugsteuerung, die mit Niederspannung arbeitet.
Diese Züge wurden von 1906 bis 1913 gebaut. Von diesen Serien haben nur sehr wenige Wagen überlebt.
Die dritte Gattung besteht aus den Stahlzügen. Diese Wagen besitzen ein Stahl-Kastengerippe. Außerdem wurden die Wagen in der gesamten Produktionszeit von 1924 bis 1926 relativ einheitlich gebaut. Hiervon haben einige Wagen überlebt, die sogar noch fahrfähig sind.
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Baureihe A-I
Die Schöneberger Bauart
Ein Wagen dieser Baureihe steht im U-Bhf Klosterstraße
1910 eröffnete die Stadt Schöneberg eine eigene U-Bahn. Da diese U-Bahn unabhängig von der Berliner Hochbahn war, musste die Stadt Schöneberg eigene Wagen beschaffen. Diese Wagen waren technisch mit den Berliner Wagen identisch, wichen aber äußerlich im Detail etwas ab. Herausragender Unterschied war, dass die Schöneberger U-Bahn keine Beiwagen beschaffte, es kamen nur Triebwagen zum Einsatz! Sie hatten eine durchgehende Zugsteuerung und wurden im Allgemeinen zu je zwei Wagen gekuppelt. Hierbei genügte eine "halbe" Motorisierung, denn nur ein Drehgestell des Wagens erhielt je zwei Motoren.
Außerdem wurden die Wagen durch eine Trennwand in zwei Abteile für jede Klasse getrennt.
Erste Schöneberger Lieferung:
(später "A-I-S I" genannt)
Gebaut 1910 bei MAN Nürnberg
Anzahl: 12 Triebwagen
als 4-Fensterwagen
Wagennummern in Schöneberg: 11 - 22 (nach 1928: 358 - 369)
Optisch hatten diese Wagen sehr große Ähnlichkeit mit den zeitgenössischen ersten Hochbahnwagen von Hamburg. Dies ist kein Zufall, da die Hamburger Wagen ebenso wie die Schöneberger Wagen von Siemens entwickelt wurden.
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Baureihe A-I
Die Stahlwagen
Ab 1924 bestand der dringende Bedarf seitens der Hochbahngesellschaft, weitere U-Bahnwagen zu beschaffen. Die Notwendigkeit bestand deshalb, weil die Hochbahngesellschaft Ende 1922 insgesamt 48 U-Bahnwagen aus dem Einsatz nahm, um sie für den Einsatz auf der Großprofil-U-Bahn herzurichten.
Im Unterschied zu den bislang gebauten Zügen erhielten die Neubauwagen alle einen neuartigen Stahlaufbau. Äußerlich waren diese Wagen an der 5-Fensteraufteilung erkennbar. Anfangs gab es noch ein Unterscheidungsmerkmal: Die Lackierung. Während die Holzwagen gelb/weiß (3.Kl.) bzw. rot/weiß (2.Kl.) lackiert waren, erhielten die neuen Wagen nun einen rein gelben bzw. roten Anstrich mit schwarzen Zierlinien. Alle älteren Wagen wurden später diesem Standard angepasst, weshalb dieses auffallende Unterscheidungs-Merkmal bald wieder verschwand.
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Baureihe A-II
Die "Amanullah-Wagen"
Bis 1927 beschaffte die Hochbahngesellschaft die Wagen der Bauart A-I, wie sie seither zusammengefasst bezeichnet wurden. Dennoch waren jene Wagen sowohl wagenbaulich, wie auch elektrotechnisch höchst unterschiedlich, was auf ihre Bauzeit von nunmehr über 25 Jahren zurückzuführen ist. Andererseits war die Deutsche Reichsbahngesellschaft damit beschäftigt, ihre Stadt- Ring- und Vorortbahn zu elektrifizieren und mit höchst modernen Zügen auszustatten. Dagegen wirkte die U-Bahn mit ihren bunt zusammen gewürfelten und zum Teil mittlerweile recht alten Wagen technisch überholt. Dies bewog die Hochbahngesellschaft, an einem neuen Fahrzeugtyp für das Kleinprofilnetz zu arbeiten. Das Ergebnis konnte sich durchaus sehen lassen: Es war der Typ A-II.
Der Typ A-II wies eine ganze Reihe technischer Neuerungen auf: Unter anderem verfügte er über Scharfenberg- Kupplungen, eine halbselbsttätige Zugsteuerung, doppelflügelige Taschenschiebetüren und vieles mehr. Äußerlich fiel diese Baureihe durch ihre recht schnittige Form mit ihren seitlich abgeschrägten Fronten auf.
Im Frühsommer 1928 war König Aman Ullah von Afghanistan zu einem Staatsbesuch in Berlin. Ihm wurde die Ehre zuteil auf Einladung durch die Hochbahngesellschaft einen neuen A-II-Zug selbst zu fahren. Seither heißen diese Wagen im Volksmund "Amanullah-Wagen".
Hauptsächlich waren die A-II-Wagen in den Jahren vor dem 2. Weltkrieg auf der A I-Strecke Pankow - Ruhleben heimisch.
Quelle:http://www.berliner-untergrundbahn.de/wg-klpa.htm