22-02-2015, Sunday-02:11:10
Was kann ich gegen Überfüllungen tun? Wie binde ich Großstädte am besten an? Welches Verkehrsmittel ist wo am besten einzusetzen?
Nachdem der Start geschafft, und ein Pleitegang der Firma ausgeschlossen ist, dreht es sich in Simutrans vor allem um die eigentliche Lokistik - beziehungsweise darum, möglichst sämtliche (potentiellen) Fahrgäste/Waren zu transportieren.
Doch wie bekommt man das hin? Anfangs ist dies noch relativ einfach, aber spätestens, wenn das Netz sich füllt, sich Schlangen um die Knotenpunkte bilden, und diese langsam, aber sich überlaufen, braucht man - ja, was überhaupt?
Lasst mich erst einmal auf die grundsätzlichen Herausforderungen eingehen, die sich einen in einem solchen Zeitpunkt stellen:
Dezentralisieren
Dieser Schritt dürfte recht intuitiv sein, einfach Querverbindungen schaffen, um die überlasteten Linien zu entlasten.
Vereinfacht sieht das so aus:
=>
Gegeben seien hier fünf für den Verkehr interessante Punkte (zb. Städte), die im ersten Beispiel alle über die Mitte verbunden sind, die Waren fahren in vier von vier Fällen über diese,
im zweiten Bild gibt es zwischen den Städten zusätzlich noch Querverbindungen, die Strecke durch die Mitte ist dadurch nur noch halb so stark ausgelastet.
Kreuzungsfreier Ausbau von Strecken
Entfernt alle niveaugleichen Kreuzungen. Die halten nur auf, und zwar sämtliche Strecken, die sich dort kreuzen.
Am günstigsten sind hier natürlich einfach Brücken, aber auch kurze Tunnel sollten vertretbar sein.
Wenn hier allerdings Fahrzeuge die Strecken wechseln, wird es aufwändiger, es müssen komplexere Lösungen her. Ich empfehle da im allgemeinen die Lösungen, die hierzulande für Autobahnen genutzt werden.
Dabei muss allerdings aufgepasst werden, dass man bei der Signalsetzung, falls vorhanden, keine Möglichkeiten zu einer Blockade lässt.
Die Lösungen sind bei Wikipedia hervorragend erklärt. Schaut sie euch an, das lohnt sich.
Gabelungen bzw. Abzweigungen, Dreiecke und vollwertige Kreuze.
Auch Mischformen dieser funktionieren gut. Man sollte die Kreuze generell dem Bedarf anpassen, denn ein vollwertiges schnelldurchfahrbares Kreuz wird in der Regel selten benötigt.
Kreuzungsfreie Bahnhöfe
Im Falle eines Durchgangsbahnhofes ist dies einfach umsetzbar, hier kann man auch ohne weiteres mehrere Bahnsteige pro Richtung einbauen, wobei das Auswahlsignal nicht vergessen werden sollte:
Bauartbedingt ist der maximale Durchsatz hier so groß wie der minimale Abstand zwischen den einfahrenden Zügen, welcher von der Schaltgeschwindigkeit des Auswahlsignales gegeben ist.
Diese verringert sich für jedes anfahrbare Gleis im Bahnhof. Ein großer Puffer in der Anzahl der Gleise mit Bahnsteig ist deswegen eher kontraproduktiv, zu wenig Gleise halten den verkehr aber auch auf.
Komplizierter ist ein "kreuzungsfreier" Kopfbahnhof.
Hier gibt es zwei grundverschiedene Möglichkeiten:
Zum einen kann man eine "Schleife" bauen, also einfach einen normalen Durchgangsbahnhof, nur dass dieser ausschließlich auf einer Richtung Bahnsteige hat, während in die andere Richtung eine Art Wendegleis liegt:
Der große Nachteil dieser Variante ist der höhere Platzverbrauch, da ein Gleis in der Breite für das Wenden benötigt wird.
Dafür ist der Durchsatz aber genau so hoch wie bei einen Durchgangsbahnhof.
Die andere Möglichkeit ist ein echter Kopfbahnhof:
Hier liegt das Hauptaugenmerk auf dem Vorfeld, welches entweder kompliziert, groß und teuer, oder etwas kleiner, aber dafür auch ineffektiver gestaltet werden kann. Ein Kompromiss ist hier des öfteren die beste Lösung.
Vorteilhaft ist zum einen, dass die Breite der Anzahl an Bahnsteigsgleisen entspricht, aber auch, dass das Vorfeld am Ende des öfteren echt was hermacht.
So könnten "einfachere" Bahnhöfe aussehen:
Und so kompliziertere, aber dafür 100% kreuzungsfreie (der obere sei da ausgenommen, da können die Züge nicht gleichzeitig Strecken tauschen):
Bei diesen wird das Vorfeld zwingend breiter als die Bahnsteige, allerdings ist das Vorfeld in der Regel auch weiter stadtauswärts.
Bahnhofsblöcke
Ein weiterer Trick die Stationskapazität zu steigern ist es, diese in "Blöcke" aufzuteilen.
Das bedeutet, dass die Gleise nicht mehr alle unter einander verbunden sind, also einzelne Linien quasi eigene Bahnsteige haben, und somit andere Fahrzeuge nicht blockieren.
Dies geht auch hervorragend um immer ein paar Gleise für anliefernde Fahrzeuge frei zu haben.
Straßenfahrzeuge
Für Straßenfahrzeuge gilt prinzipiell das Selbe, mit einem kleinen Unterschied: Sie haben keine langen Bahnsteige, sondern kurze Haltebuchten.
Wenn man diese so hintereinander platziert, dass einfahrende Straßenfahrzeuge Stehende überholen, lassen sich die obigen Bauweisen 1:1 anwenden.
Beachten sollte man aber gegebenenfalls, dass diese Kreuzungen freihalten wollen/müssen. Es empfiehlt sich daher, diese zu "bündeln", um nicht mehrere nacheinander zu haben, und somit den freizuhaltenden "Block" künstlich zu verlängern, und dadurch den Fahrzeugfluss zu verlangsamen.
Blockabstand
Apropos "Block", diese sollten immer möglichst kurz sein, lange Blöcke verringern nur den Durchsatz, die Unterhaltskosten für Signale sind verschwindend gering, der Nutzen im Verhältnis dazu einfach zu hoch.
Aufpassen muss man trotzdem, an manchen Stellen können Signale dazu führen, dass sich Züge blockieren.
Eingleisige Strecken
Gilt es möglichst zu verhindern, zumindest, wenn diese Strecke gut belastet ist, aber ich denke, dies ist eh klar.
Streckenverlauf
In vielen Fällen lohnt es sich, den Streckenverlauf anzupassen, das bedeutet: Kunstbauten, Kunstbauten und noch einmal Kunstbauten...
Bei jeder Kurve und jeder Steigung bremsen Fahrzeuge ab, kombiniert mit einer dichten Zugfolge führt dies entweder zu Stop&go oder zu einen höheren Fahrzeugabstand, beides verringert die Kapazität der Strecke, und ist somit absolut unerwünscht. Entgegen kommt man dem mit Brücken, Dämmen, Einschnitten und Tunneln - da führt kein Weg drum herum, auch wenn es auf dem ersten Blick teuer wirkt, rentiert es sich - oder sollte es zumindest.
Mehrere Spuren
Reicht das alles nicht, kann man einfach eine zweite/dritte/vierte usw. Strecke neben die bestehende bauen.
Dies lohnt sich vor allem, wenn man auf der bestehenden gemischten Verkehr fährt, da die langsamen Fahrzeuge die schnellen nun auch nicht mehr ausbremsen, oder/und die maximal schnellen/kapazitivsten Fahrzeuge genutzt werden können.
Nachdem der Start geschafft, und ein Pleitegang der Firma ausgeschlossen ist, dreht es sich in Simutrans vor allem um die eigentliche Lokistik - beziehungsweise darum, möglichst sämtliche (potentiellen) Fahrgäste/Waren zu transportieren.
Doch wie bekommt man das hin? Anfangs ist dies noch relativ einfach, aber spätestens, wenn das Netz sich füllt, sich Schlangen um die Knotenpunkte bilden, und diese langsam, aber sich überlaufen, braucht man - ja, was überhaupt?
Lasst mich erst einmal auf die grundsätzlichen Herausforderungen eingehen, die sich einen in einem solchen Zeitpunkt stellen:
- Die Ein- und Ausgänge von Knotenpunkte überlaufen ziemlich schnell, besonders, wenn sich hier mehrere Linien treffen, und noch schneller, wenn diese auch noch unterschiedliche Fahrzeuge einsetzen.
- Knotenpunkte überlaufen aber auch, wenn zu viele Fahrzeuge sich zu wenige Gleise teilen, besonders, wenn hier Fahrzeuge auf eine Beladung warten.
- Aber auch Strecken haben ein gewisses Staupotential, oft werden diese durch Kreuzungen oder starke Steigungen ausgelöst, aber auch der Blockabstand kann hier stören.
- Die Fahrzeuge müssen die Fahrgäste/Waren wegtransportieren können.
- Es muss das "richtige" Verkehrsmittel genutzt werden, dies unterscheidet sich (hoffentlich) von Fall zu Fall.
- Das Netz dezentralisieren.
- Die Strecken kreuzungsfrei ausbauen.
- Die Bahnhöfe kreuzungsfrei ausbauen.
- Die Bahnhöfe in "Blöcke" aufteilen.
- Den Blockabstand verringern.
- Eingleisige Abschnitte zweigleisig ausbauen.
- Steigungen mit Kunstbauten verringern/verhindern.
- Die Strecke begradigen, auch mit Kunstbauten.
- Der Strecke zusätzliche Spuren spendieren.
- Die Fahrzeuge gegen kapazitivere Typen austauschen.
- Die Fahrzeuge verlängern.
- Das Transportmittel ändern.
- Zusätzliche Transportwege für die selbe Strecke bauen.
Dezentralisieren
Dieser Schritt dürfte recht intuitiv sein, einfach Querverbindungen schaffen, um die überlasteten Linien zu entlasten.
Vereinfacht sieht das so aus:
=>
Gegeben seien hier fünf für den Verkehr interessante Punkte (zb. Städte), die im ersten Beispiel alle über die Mitte verbunden sind, die Waren fahren in vier von vier Fällen über diese,
im zweiten Bild gibt es zwischen den Städten zusätzlich noch Querverbindungen, die Strecke durch die Mitte ist dadurch nur noch halb so stark ausgelastet.
Kreuzungsfreier Ausbau von Strecken
Entfernt alle niveaugleichen Kreuzungen. Die halten nur auf, und zwar sämtliche Strecken, die sich dort kreuzen.
Am günstigsten sind hier natürlich einfach Brücken, aber auch kurze Tunnel sollten vertretbar sein.
Wenn hier allerdings Fahrzeuge die Strecken wechseln, wird es aufwändiger, es müssen komplexere Lösungen her. Ich empfehle da im allgemeinen die Lösungen, die hierzulande für Autobahnen genutzt werden.
Dabei muss allerdings aufgepasst werden, dass man bei der Signalsetzung, falls vorhanden, keine Möglichkeiten zu einer Blockade lässt.
Die Lösungen sind bei Wikipedia hervorragend erklärt. Schaut sie euch an, das lohnt sich.
Gabelungen bzw. Abzweigungen, Dreiecke und vollwertige Kreuze.
Auch Mischformen dieser funktionieren gut. Man sollte die Kreuze generell dem Bedarf anpassen, denn ein vollwertiges schnelldurchfahrbares Kreuz wird in der Regel selten benötigt.
Kreuzungsfreie Bahnhöfe
Im Falle eines Durchgangsbahnhofes ist dies einfach umsetzbar, hier kann man auch ohne weiteres mehrere Bahnsteige pro Richtung einbauen, wobei das Auswahlsignal nicht vergessen werden sollte:
Bauartbedingt ist der maximale Durchsatz hier so groß wie der minimale Abstand zwischen den einfahrenden Zügen, welcher von der Schaltgeschwindigkeit des Auswahlsignales gegeben ist.
Diese verringert sich für jedes anfahrbare Gleis im Bahnhof. Ein großer Puffer in der Anzahl der Gleise mit Bahnsteig ist deswegen eher kontraproduktiv, zu wenig Gleise halten den verkehr aber auch auf.
Komplizierter ist ein "kreuzungsfreier" Kopfbahnhof.
Hier gibt es zwei grundverschiedene Möglichkeiten:
Zum einen kann man eine "Schleife" bauen, also einfach einen normalen Durchgangsbahnhof, nur dass dieser ausschließlich auf einer Richtung Bahnsteige hat, während in die andere Richtung eine Art Wendegleis liegt:
Der große Nachteil dieser Variante ist der höhere Platzverbrauch, da ein Gleis in der Breite für das Wenden benötigt wird.
Dafür ist der Durchsatz aber genau so hoch wie bei einen Durchgangsbahnhof.
Die andere Möglichkeit ist ein echter Kopfbahnhof:
Hier liegt das Hauptaugenmerk auf dem Vorfeld, welches entweder kompliziert, groß und teuer, oder etwas kleiner, aber dafür auch ineffektiver gestaltet werden kann. Ein Kompromiss ist hier des öfteren die beste Lösung.
Vorteilhaft ist zum einen, dass die Breite der Anzahl an Bahnsteigsgleisen entspricht, aber auch, dass das Vorfeld am Ende des öfteren echt was hermacht.
So könnten "einfachere" Bahnhöfe aussehen:
Und so kompliziertere, aber dafür 100% kreuzungsfreie (der obere sei da ausgenommen, da können die Züge nicht gleichzeitig Strecken tauschen):
Bei diesen wird das Vorfeld zwingend breiter als die Bahnsteige, allerdings ist das Vorfeld in der Regel auch weiter stadtauswärts.
Bahnhofsblöcke
Ein weiterer Trick die Stationskapazität zu steigern ist es, diese in "Blöcke" aufzuteilen.
Das bedeutet, dass die Gleise nicht mehr alle unter einander verbunden sind, also einzelne Linien quasi eigene Bahnsteige haben, und somit andere Fahrzeuge nicht blockieren.
Dies geht auch hervorragend um immer ein paar Gleise für anliefernde Fahrzeuge frei zu haben.
Straßenfahrzeuge
Für Straßenfahrzeuge gilt prinzipiell das Selbe, mit einem kleinen Unterschied: Sie haben keine langen Bahnsteige, sondern kurze Haltebuchten.
Wenn man diese so hintereinander platziert, dass einfahrende Straßenfahrzeuge Stehende überholen, lassen sich die obigen Bauweisen 1:1 anwenden.
Beachten sollte man aber gegebenenfalls, dass diese Kreuzungen freihalten wollen/müssen. Es empfiehlt sich daher, diese zu "bündeln", um nicht mehrere nacheinander zu haben, und somit den freizuhaltenden "Block" künstlich zu verlängern, und dadurch den Fahrzeugfluss zu verlangsamen.
Blockabstand
Apropos "Block", diese sollten immer möglichst kurz sein, lange Blöcke verringern nur den Durchsatz, die Unterhaltskosten für Signale sind verschwindend gering, der Nutzen im Verhältnis dazu einfach zu hoch.
Aufpassen muss man trotzdem, an manchen Stellen können Signale dazu führen, dass sich Züge blockieren.
Eingleisige Strecken
Gilt es möglichst zu verhindern, zumindest, wenn diese Strecke gut belastet ist, aber ich denke, dies ist eh klar.
Streckenverlauf
In vielen Fällen lohnt es sich, den Streckenverlauf anzupassen, das bedeutet: Kunstbauten, Kunstbauten und noch einmal Kunstbauten...
Bei jeder Kurve und jeder Steigung bremsen Fahrzeuge ab, kombiniert mit einer dichten Zugfolge führt dies entweder zu Stop&go oder zu einen höheren Fahrzeugabstand, beides verringert die Kapazität der Strecke, und ist somit absolut unerwünscht. Entgegen kommt man dem mit Brücken, Dämmen, Einschnitten und Tunneln - da führt kein Weg drum herum, auch wenn es auf dem ersten Blick teuer wirkt, rentiert es sich - oder sollte es zumindest.
Mehrere Spuren
Reicht das alles nicht, kann man einfach eine zweite/dritte/vierte usw. Strecke neben die bestehende bauen.
Dies lohnt sich vor allem, wenn man auf der bestehenden gemischten Verkehr fährt, da die langsamen Fahrzeuge die schnellen nun auch nicht mehr ausbremsen, oder/und die maximal schnellen/kapazitivsten Fahrzeuge genutzt werden können.