Schnelle Züge und Post

[Wolfgang]

Hallo,

ich finde es ein wenig schade, daß schnellere Züge wie der ICE keine Post transportieren können. Daher vermeide ich die Benutzung dieser Züge bis es die ganz schnellen (450km/h) gibt, die dann wieder Post transportieren können. Bis zum Jahr 2012 begnüge ich mich dann lieber mit den normalen E-Loks, die 200km/h schaffen. Nimmt man nämlich stattdessen den ICE, ist man gezwungen, noch einen weiteren Transportweg für die Post zu bauen.

Ist das eigentlich in der Realität genau so, daß Schnellzüge wie der Interregio und der ICE nichts anderes als Passagiere befördern?

Es ist lange her, daß ich "Mehdorns Verspätungskabinen" benutzt habe, und ich habe nie so recht darauf geachtet.

Nach den Erfahrungen, die ich jetzt in Simutrans gemacht habe, kann ich nur sagen, daß das ganz schön dumm wäre, wenn die schnellen Züge nicht auch für den Posttransport eingesetzt würden. Aber ich fürchte, die Antwort darauf ist klar, denn entspräche der durchschnittliche IQ in der Führungsetage der Bahn-AG dem Bundesdurchschnitt, liefe der Laden hundert mal besser.

[Wurzelgnom]

In der Realität ist die Bahn ein Transportunternehmen und kein Postunternehmen. Die Post wird von der Deutschen PostAG und den diversen Paketdiensten befördert. Und wenn diese Unternehmen die Sendungen mit dem Auto, LKW oder gar Flugzeug transportieren, kann die Bahn recht wenig dagegen tun.

Die ganzen Hochgeschwindigkeitszüge weltweit befördern wohl keine Post. Wenn ich nicht Irre.

Die Bahn besteht aus viel mehr als nur verspäteten Reisezügen. Die Gründe für die Verspätungen sind wiederum vielfältig.

[érin]

Der Einzelstückguttransport mit der Bahn wurde meine ich schon in den 50ern eingestellt, die Postwagen gab es bis in 60er Jahre und wurden dann immer weniger. Heute wird in Deutschland keinerlei Post mehr mit der Bahn befördert wie Frank schon sagte. Für Deutschlandweite Post reicht der Post der LKW oder das Flugzeug. Außerdem würde ein so schneller Poststransport im Binnenland eh nichts bringen da die Post eh erst zur nächsten Ausstellung sortiert würde, d.h. praktisch wäre gar kein Zeitvorteil erzielt.

[Wolfgang]

Wie gesagt: ich find's schade, daß schnelle Züge nicht für den Transport von Post benutzt werden, sowohl in der Realität als auch in Simutrans. Da geht nämlich eine Menge Potential verloren.

Ich glaube, die Deutsche Post könnte sehr viel Kosten sparen, wenn sie ganz besonders auf langen Strecken wie von Hamburg nach München keine eigenen LKW oder gar Flugzeuge einsetzen würde, sondern die Post per Bahn transportieren ließe. Und es wäre für beide Seiten von Vorteil: die Züge wären besser ausgelastet, die Kosten für Personentransport könnten gesenkt werden und schneller als jeder LKW ist die Bahn obendrein.

Gewiss ist ein Flugzeug schneller als der schnellste ICE, aber zu welchem Preis? (Den der Kunde, und das sind die Briefschreiber, bezahlen muß!) Und ich wage mal die kühne Behauptung, daß 99,9% aller Briefsendungen nicht innerhalb von 2 Stunden beim Empfänger sein müssen.

Dazu kommt noch, daß gerade im privaten Bereich das Briefschreiben ständig abnimmt, weil die Leute immer mehr e-mails schreiben und es somit für die Post immer unwirtschaftlicher wird, einen eigenen Fuhrpark zu unterhalten. Daher hat sie ja schon fast alles an Subunternehmer abgewälzt.

Aber das müssen halt die Marketing-Strategen miteinander klar machen, wir als Kunden haben da sowieso nichts mitzureden. X(

[Wolfgang]

Original von FrankP
In der Realität ist die Bahn ein Transportunternehmen und kein Postunternehmen.

Richtig, aber wer hindert die Bahn daran, im Auftag der Post Briefe zu befördern? (Beförderung != Zustellung )

Die ganzen Hochgeschwindigkeitszüge weltweit befördern wohl keine Post. Wenn ich nicht Irre.

Was ich, wie gesagt, sehr schade finde.

Die Bahn besteht aus viel mehr als nur verspäteten Reisezügen. Die Gründe für die Verspätungen sind wiederum vielfältig.

Ich weiß, und ich habe auch sehr viel Respekt vor der logistischen Leistung, die da vollbracht werden muß.

Nicht respektieren kann ich jedoch die Einstellung der Bahn ihren Kunden gegenüber sowie die Tatsache, daß immer mehr an Service gespart wird und die Preise trotzdem ständig steigen.

[Fabi]

Ich hab glaub ich hier in der Gegend schon Leute gesehen die Jacken mit "IC-Kurier" anhatten und mit einer Kiste voller Briefe in einen IC eingestiegen sind. Ist vielleicht ein privates Unternehmen das über die Züge Briefe befördert.

[wernieman]

Früher wurde nicht nur die Post in der Bahn transportiert, sondern während der Fahrt auch sortiert. Dieses tut heute die Post aus Kostengründen nicht mehr.

Man darf nicht vergessen, das beim Bahntransport die Post zum Bahnhof, dort umgeladen und am Zielbahnhof wieder entladen werden muß, was viel Personal braucht. Da die Persohanl kosten die höchsten Kosten im Unternemen sind ...

Das Die Post Ihre "Logistikzentren" nicht an den Bahnhoöfen gebaut haben ist ein anderes Tema...

Gruß,
Werner

P.S. bevor mich jemand falsch versteht: Ich bin überhaupt kein Freund der Post, da regelmäßig Briefe an mich verlohren gehen .... aber die Post ist ja daran nicht schuld (Deren Aussage) *grummel*

[Wurzelgnom]

Original von Wolfgang
Nicht respektieren kann ich jedoch die Einstellung der Bahn ihren Kunden gegenüber sowie die Tatsache, daß immer mehr an Service gespart wird und die Preise trotzdem ständig steigen.

Die Preise steigen nicht nur bei der Bahn. An der Tankstelle gibts auch nicht mehr Service und trotsdem ist Benzin doppelt so teuer wie vor 10 Jahren. Daran sind nicht nur die Steuern Schuld. Thüringen hat die zweithöchsten Strompreise. Wasser liegt wohl auch über dem Bundesdurchnitt. Um nur drei Produkte zu nennen.
Mein Einkommen liegt sogar unter dem, was ich vor 10 Jahren verdient habe. In meiner Gegend gehen viele Leute für 5 - 7 Euro Brutto auf Arbeit.

zurück zur Post

In der DDR wurde Post mindestens bis 1990 mit der Bahn befördert. So ziemlich alles, was über 50 Km befördert werden sollte, mußte auf die Bahn.

[Wolfgang]

Original von wernieman
Früher wurde nicht nur die Post in der Bahn transportiert, sondern während der Fahrt auch sortiert. Dieses tut heute die Post aus Kostengründen nicht mehr.

Das war eine geniale Lösung, denn so wurden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Man darf nicht vergessen, das beim Bahntransport die Post zum Bahnhof, dort umgeladen und am Zielbahnhof wieder entladen werden muß, was viel Personal braucht. Da die Persohanl kosten die höchsten Kosten im Unternemen sind ...

Obwohl ich aber glaube, daß es kostengünstiger wäre, die Post (in entsprechender Verpackung natürlich) von einem Verteilzentrum per LWK zur Bahn zu bringen, dort lediglich in den Zug hineinzuschieben (wäre z.B. vollautomatisch möglich), und am Zielbahnhof wieder abzuholen als die Post die ganze Strecke per LKW zu transportieren.

Das Die Post Ihre "Logistikzentren" nicht an den Bahnhoöfen gebaut haben ist ein anderes Tema...

Tja, ich glaube, auch für die Post gilt meine Vermutung bzgl des durchschnittlichen IQ weiter oben...

P.S. bevor mich jemand falsch versteht: Ich bin überhaupt kein Freund der Post, da regelmäßig Briefe an mich verlohren gehen .... aber die Post ist ja daran nicht schuld (Deren Aussage) *grummel*

Du Frevler, wie kannst Du es wagen der Post die Schuld dafür zu geben, wenn etwas auf ihrem Transportweg verloren geht? Es ist natürlich Deine Schuld, denn Du hast den Brief nicht im richtigen Winkel und nicht während der richtigen Mondphase eingeworfen. Also ganz klar Deine Schuld!

Aber keine Sorge: Die Post hat auch schon so einiges von meinen Sendungen verloren oder beschädigt. Das Schlimmste, was mir einmal passierte, ist ein Einschreiben mit Rückantwort(!), das der Post verloren gegangen ist. Dabei sollte doch der Weg gerade eines solchen Schriftstückes peinlichst genau dokumentiert werden. Aber sie haben es trotzdem geschaft, das zu verschlampen.

[Wurzelgnom]

Mancher Brief kam schon noch an. Auch wenns nach 2-stelligen Jahreszahlen war.