Komplexe Kreuzungen

[Hyperion]

Original von dom700
Diese vielen Höhenunterschiede haben aber einen ziemlichen Routingmalus zur Folge, irgendwann fährt der Zug dann auf der Hauptstrecke weiter und kehrt um, weil es ihm zu doof ist.

Wie sollte das bei dem Beispiel hier und darüber hinaus i.A. gehen? Ich kann mir da im Moment nichts vorstellen! (Mal unter der Prämisse, dass man mittels Signalen getrennte Richtungen auf den beiden Gleisen der Strecken hat - wovon ich jetzt implizit ausgegangen bin)

Original von dom700
Ich finde the transporter hat schon recht, meist ist es so, dass die Kreuzungen nicht die Hauptstrecke schneiden sollen, bei den Nebenstrecken ist es meist völlig egal.

Naja, die Ausfahrt von einer Hauptstrecke kann den Verkehr ja auch schnell lahmlegen ;-)

[partyschreck]

Meist gibt es bestimmte neuralgische Stellen, die tatsächlich dafür sorgen können, dass der Verkehr lahmgelegt wird (ich glaube häufiger sind das Bahnhofsausfahrten als Kreuzungen).
An diesen Stellen muss dann sehr zielgerichtet auf die Linien und Fahrzeuge, die dort Hilfe brauchen, entlastet werden.
Natürlich kann das auch eine Kreuzung sein, an der dann aber meist eine oder zwei Linien freie Fahrt erhalten müssen, während andere warten dürfen.
Kreuzugen, an der sich in allen möglichen Richtungen die Züge nicht kreuzen dürfen, sind völlig unrealistisch und ich glaube, dass Raum in Simutrans mindestens ein so wertvolles Gut ist wie Geschwindigkeit.

[Hyperion]

Original von partyschreck
Kreuzugen, an der sich in allen möglichen Richtungen die Züge nicht kreuzen dürfen, sind völlig unrealistisch und ich glaube, dass Raum in Simutrans mindestens ein so wertvolles Gut ist wie Geschwindigkeit.

Naja, über Realismus muss man bei diesem Spiel ja nicht wirklich reden ;-) Wie meinst Du das mit dem Raum? Ich habe auf meinen Karten eigentlich immer viel Platz... ok, meine Städte sind vielleicht noch nicht so groß, aber man legt die Hauptstrecken ja auch nicht durch eine Stadt bzw. die Kreuzungen solcher Wege. Oder habe ich das jetzt falsch interpretiert?

[partyschreck]

Mit unrealistisch meinte ich, unrealistisch für das Spiel.
Es kommt einfach nicht zu Situationen, an denen ich eine solche Kreuzung brauche.

Ich habe auf meinen Karten eigentlich immer viel Platz

An den Stellen, an denen das Verkehrsaufkommen so groß ist, ist meist auch der Raum knapp.
Ich glaube dass das Thema "raffinierte Bahnhöfe" oder "wie regelt ihr den Verkehr im Bahnhofsbereich" ein wesentlich interessanteres für Simutrans wäre.
Die Kreuzungen sind eigentlich nur eine geomtrische Spielerei (ich habe mich ja auch hinreißen lassen, eine Kreuzung zu entwerfen).
Im Spiel musst du immer ganz genau gucken, wer an einer Krezuzung verkehrt, bevor du irgendwelche Pläne für die Kreuzung machen kannst und natürlch kann sich das Anforderungsprofil einer solchen Kreuzung dann ändern.

[The Transporter]

Die Kreuzung funktioniert in den allermeisten Fällen ganz ohne jegliches anhalten eines Zuges. Sollte doch mal ein Zug anhalten müssen, führt es zu keinem Stau. Dafür sind diese Wartezeiten viel zu gering.
Die Kreuzung wurde aus Praxiserfahrung entwickelt, klar könnte ich da noch was machen. Aber wofür? Die von Dir vorgeschlagene Optimierung würde in erster Linie die Bau- und Unterhaltskosten in die Höhe treiben. Der nutzen im Zugverkehr wäre so minimal, wenn überhaupt feststellbar, das sich aus meiner Sicht eine Änderung überhaupt nicht lohnt.
Sollte nach massivem Ausweiten des Verkehrs auf diesen beiden Strecken eine Änderung nötig werden, kann ich es ja noch machen. Aber derzeit laufen alle Züge wirklich problemlos über die Kreuzung. Das Ausfahrtsgleis ist ja auch absichtlich in dieser Länge gewählt, das auch mal ein Zug auf der Ausfahrt stehen kann.

Wenn sich keine ganz gravierenden Änderungen durch Industrieansiedlung in diesem Bereich der Karte ergeben, wird sich in Zukunft die Anzahl der Züge eher reduzieren als erhöhen. Die Zukunft wird stärkere Loks und größere Wagen bringen, dadurch werde ich weniger Züge brauchen.

[Hyperion]

Ich denke da kommt es auf die Spielphilosophie an. Ich baue meine Bahnhöfe ja immer abseits der Strecke und binde sie so an, dass sie aus jeder Richtung erreichbar sind; selbiges gilt auch für die Industrieanschlüsse. Verkehrsaufkommen gibt es natürlich oft an Knotenpunkten; bei mir sind das aber eher die Einfahrten zu HUBs, die ich aber idR. auch über eine Kreuzung realisiere.

Hier mal ein Beispiel aus meiner Karte:


Dazu noch mal eine Konzeptskizze:


Die rote Strecke ist meine Hauptstrecke, die einen großen geschlossenen Kreis über die gesamte Karte beschreibt. Jeder Bahnhof ist darüber theoretisch erreichbar. Der große blaue Kreis zeigt mein "Erz"-Hub an. Dort finden sich Verladebahnhöfe für Erz, Schrott, Stahl, und Maschinen. Die grünen Kreise kennzeichnen Industrieanschlüsse, wobei dort auch immer noch Personenverkehr mit stattfindet - die Arbeiter wollen ja zum Arbeitsplatz kommen :-) Die gelbe Linie führt zu einem Stahlwerk, ein zweites befindet sich weiter Westlich an der Hauptstrecke gelegen. Zudem sind dort auch noch weitere Erzbergwerke und vor allem viele Schrotthändler an die Hauptstrecke angeschlossen. Östlich geht es zum nächsten größeren Hub, bei dem ich vor allem Kohle, Holz, Bretter und Möbel umschlage. Kohle geht von diesem Hub direkt zum Stahlwerk.

Wie Du siehst habe ich da viele Kreuzungen eingebaut, damit der Verkehr halbwegs brauchbar läuft. Bisher hält das Konzept den Zügen noch stand... mal gucken, wann es da zu Engpässen kommt. Ich habe speziell bei der Kreuzung am Hub enorm viele Züge aus allen Richtungen und in alle Richtungen. Da sind oftmals mehr als vier Züge *in* der Kreuzung parallel unterwegs. Ich denke schon, dass es da ohne ein durchdachtes Konzept schnell zum Chaos kommt. Zumal ja auch viele Züge auf der Hauptstrecke durchfahren und vom HUB nicht "belästigt" werden wollen.

Aber das Thema Platz spielt hier keine größere Rolle imho - oder siehst Du das anders?

[Hyperion]

@The Transporter: Ich wollte Dir auch nicht absprechen, dass Du Dir da etwas gedacht hast. Aber hier lesen ja auch andere Leute mit, die das ggf. nicht erkennen. Insofern finde ich es nur fair, wenn man darüber diskutiert und Dinge kritisch beleuchtet.

Du hast natürlich recht damit, dass es immer auf die Situation ankommt, wenn man eine Kreuzung "rechnerisch" begründen will. Ich mag es einfach, ein flüssiges Netz zu haben, egal, ob es für einige Situationen überdimensioniert sein mag. Jeder hat da so seinen Spielstil oder seinen persönlichen Antrieb. Ich mag es, wenn richtig schön Betrieb auf meinen Gleisen herrscht und ordentlich was los ist, ohne zu stocken. Hier mal ein größerer Shot der Kreuzung zum HUB wie oben schon in klein zu sehen:

[dom700]

Gibt es eigentlich einen speziellen Grund, wieso die Tunneleinfahrten bei dir teilweise 2 Ebenen unter der Oberfläche sind, anstatt im Untergrund abzusenken?

[Hyperion]

Original von dom700
Gibt es eigentlich einen speziellen Grund, wieso die Tunneleinfahrten bei dir teilweise 2 Ebenen unter der Oberfläche sind, anstatt im Untergrund abzusenken?

Ja, ich wusste nicht, dass man im Untergrund noch absenken kann ;-)

[Hyperion]

So, ich habe heute mal ein neues Konzept erstellt - ok, im Endeffekt ist es eher eine Variation bisheriger Konstrukte ;-)

Und zwar hatte ich einen Bahnhof quer zur Anschlusstrecke angelegt. Nun wollte ich diese Nebenstrecke weiterführen, um weiter südlich liegende Industrien und Sehenswürdigkeiten anzubinden. Damit eine Linie diese neuen Bahnhöfe mit dem Stadtbahnhof Geithain verbinden können, musste ich es schaffen, die Zufahrt auch von Süden her zu ermöglichen. Wobei ich ja eh fast immer nach dem Konzept arbeite, dass jede Station aus jeder Richtung erreichbar sein sollte. Hier erst mal die Lösung:


Und hier das Konzept dahinter:

In Blau sieht man die Nebenstrecke, die ursprünglich vor dem Bahnhof zu Ende war, also da, wo jetzt der "Hügel" liegt. Diese wurde nun unter der Stadt hindurch geführt. In grün sind die Zufahrten dargestellt, in gelb die Ausfahrten. Die Diagonalen Zu- bzw. Ausfahrten sind quasi die ursprünglich vorhandenen, nur ein wenig weiter nach Norden verlegt, um den Anschlüssen von bzw. nach Süden Platz zu machen.

In rot habe ich noch mal kurz angedeutet, wo ich den Tunnel der Ausfahrt von Süden angelegt hätte, wenn die Stadt auf einem Hügel läge und ich das ganze symmetrischer konzipieren könnte. So erfolgt die Abzweigung von der Nebenstrecke eben schon unterirdisch im Tunnel.

Als letztes noch der Überblick über die neue Gesamtsituation:

In Blau angedeutet ist die Verlängerung der Nebenstrecke, die im Norden in die Hauptstrecke mündet. Die blauen Kringel heben zwei Sehenswürdigkeiten hervor, der gelbe eine Kohlemine. Diese wird auch von der Personenlinie bedient.