08-10-2019, Tuesday-18:02:52
Arrr! Dieser Thread ist gekapert! (Ein bisserl Offtopic-Gedanken, die mir da gekommen sind)
Ich befürchte, "hübsche Objekte" sind nicht ausreichend. Zumindest nicht, wenn man nicht will, dass der Spieler 'nur' eine Modelleisenbahn aufbaut. Vielmehr wäre es notwendig es so hinzubekommen, dass ein optisch schönes Transportnetzwerk und ein effizientes Transportnetzwerk sich gegenseitig begünstigen.
Beispiel: Bei gezogenen Zügen verbraucht die Lok Haltestellenfläche, bei geschobenen Zügen nicht. Es ist effizienter, die Lok hintenan zu stellen, weil man sich dann Haltestellenkacheln einsparen kann bzw. mehr Wagons in der Haltestelle be- und entladen können. Schöner ist es aber, wenn die Lok vorne steht. Somit arbeiten hier zwei Ziele gegeneinander - eine solche Situation sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Im Idealfall ist die schönste Variante auch die effizienteste.
Dh. entweder, man entfernt/nerft alle effizienteren Varianten, oder man vergibt der schönsten Variante einen Bonus. In der Theorie gäbe es da zB. folgende Möglichkeiten:
1) Loks als erstes Fahrzeug in einem Konvoi haben 10% mehr Zugkraft.
2) Loks können gar nicht schieben, ihre Kraft wirkt sich nur auf angehängte Wägen aus
3) Vor Loks können nur Fahrzeuge gespannt werden, welche entweder selbst Loks sind oder vor sich ein Fahrzeug erfordern, welches entweder eine Lok ist oder vor sich ein Fahrzeug erfordert, welches entweder eine Lok ist oder vor sich ein Fahrzeug erfordert, welches...
4) Züge können nur an Bahnsteigen halten, in die sie inklusive Lok passen.
5) Züge ohne Lok (oder Steuerwagen) vorne dran dürfen maximal 30km/h fahren
Für den Pakdesigner ist hier zwar nur die dritte Variante machbar (und selbst die nur mit säuberlich gesetzten manuellen Constraints, also nicht wirklich), aber ich möchte das trotzdem als Beispiel verwenden, um verschiedene Methoden zu beleuchten.
Variante 1 ist ein Modell, wie es in Spielen gerne verwendet wird, bei dem die vom Designer gewünschte Verwendungsart schlicht einen Bonus erhält. Insbesondere fallen Setboni darunter - obwohl derartiges meist einen recht sanften Lösungsansatz bietet ist es für Simutrans eher ungeeignet, da es dem Simulationsaspekt wiederspricht.
Variante 2 ist spannend, weil es eine Lösung ist, die tatsächlich auf dem Konflikt zwischen schieben und ziehen beruht. Es ist die einzige der fünf Lösungen, welche tatsächlich geschobene Züge verbietet - also auch dann, wenn eine Alibilok vorne dran ist. Aber das ist halt gar nicht Ziel der Sache. Es geht ja nicht darum, dass Züge niemals geschoben werden dürften, sondern darum geschobene Züge dort zu verhindern, wo sie nicht sein sollten. Variante 2 ist damit zu strikt.
Variante 3 klingt furchtbar kompliziert. Aber im Wesentlichen bedeutet es nur "Vorne ist immer eine Lok", mit Constraints-Logik beschrieben. Eigentlich ganz einfach, aber wie Variante 2 auch zu strikt, wenn es bloß darum geht, geschobene Züge etwas unattraktiver zu machen.
Variante 4 kann als "Think outside the box" angesehen werden. Anstatt den Spieler zu motivieren, Wägen hinter die Lok zu hängen, obwohl es anders sinnvoller ist, kann man auch dafür sorgen, dass es anders eben nicht mehr sinnvoller ist. Wenn der ganze Zug reinpassen muss ist egal, ob die Wägen vorne oder hinten sind. Könnte man natürlich noch verfeinern - etwa, indem zwischen "Haltebereich" und "Ladebereich" unterschieden würde, und zwar der gesamte Zug stehts im "Haltebereich" sein müsste, aber dennoch nur im "Ladebereich" Ladung angenommen wird. Das könnte gar dazu führen, dass der günstige "Haltebereich" doppelt so lange ist wie der Zug, weil der teure "Ladebereich" nur eine Kachel lang ist und der Zug immer wieder etwas vorfährt, sobald ein Wagen be/entladen ist und könnte sogar zu dezidierten "Ladebereichen" für einzelne Güter führen.
Variante 5 schließlich ist irgendwo mein Liebling. Es ist nicht wie Variante 3 zu strikt, denn nichts wird komplett verboten, nur eingeschränkt. Im Gegensatz zur Variante 1 wird kein willkürlicher Wert verändert, sondern das Bahngesetz simuliert. Und im Vergleich zu Varianten 2 und 4 wäre es vergleichsweise simpel umzusetzen.
Ich muss nochmal erwähnen: Das hier ist als Denkanstoß gedacht, über andere Probleme auf ähnliche Weise nachzudenken und zu überlegen, wie sich "Schön" und "Effizient" in Einklang bringen lassen. Ich glaube nicht, dass geschobene Züge in Simutrans ein ernstzunehmendes Problem sind, um das man sich kümmern müsste.
(08-10-2019, Tuesday-11:14:11 )Flemmbrav schrieb: > Zusammenfassend sind die Spielziele [...] ein optische schönes Transportnetzwerk [...] Dazu braucht es: [...] hübsche Objekte und ausreichend Mindestverkehr, unterschiedliche Verkehrsträger?
Ich befürchte, "hübsche Objekte" sind nicht ausreichend. Zumindest nicht, wenn man nicht will, dass der Spieler 'nur' eine Modelleisenbahn aufbaut. Vielmehr wäre es notwendig es so hinzubekommen, dass ein optisch schönes Transportnetzwerk und ein effizientes Transportnetzwerk sich gegenseitig begünstigen.
Beispiel: Bei gezogenen Zügen verbraucht die Lok Haltestellenfläche, bei geschobenen Zügen nicht. Es ist effizienter, die Lok hintenan zu stellen, weil man sich dann Haltestellenkacheln einsparen kann bzw. mehr Wagons in der Haltestelle be- und entladen können. Schöner ist es aber, wenn die Lok vorne steht. Somit arbeiten hier zwei Ziele gegeneinander - eine solche Situation sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Im Idealfall ist die schönste Variante auch die effizienteste.
Dh. entweder, man entfernt/nerft alle effizienteren Varianten, oder man vergibt der schönsten Variante einen Bonus. In der Theorie gäbe es da zB. folgende Möglichkeiten:
1) Loks als erstes Fahrzeug in einem Konvoi haben 10% mehr Zugkraft.
2) Loks können gar nicht schieben, ihre Kraft wirkt sich nur auf angehängte Wägen aus
3) Vor Loks können nur Fahrzeuge gespannt werden, welche entweder selbst Loks sind oder vor sich ein Fahrzeug erfordern, welches entweder eine Lok ist oder vor sich ein Fahrzeug erfordert, welches entweder eine Lok ist oder vor sich ein Fahrzeug erfordert, welches...
4) Züge können nur an Bahnsteigen halten, in die sie inklusive Lok passen.
5) Züge ohne Lok (oder Steuerwagen) vorne dran dürfen maximal 30km/h fahren
Für den Pakdesigner ist hier zwar nur die dritte Variante machbar (und selbst die nur mit säuberlich gesetzten manuellen Constraints, also nicht wirklich), aber ich möchte das trotzdem als Beispiel verwenden, um verschiedene Methoden zu beleuchten.
Variante 1 ist ein Modell, wie es in Spielen gerne verwendet wird, bei dem die vom Designer gewünschte Verwendungsart schlicht einen Bonus erhält. Insbesondere fallen Setboni darunter - obwohl derartiges meist einen recht sanften Lösungsansatz bietet ist es für Simutrans eher ungeeignet, da es dem Simulationsaspekt wiederspricht.
Variante 2 ist spannend, weil es eine Lösung ist, die tatsächlich auf dem Konflikt zwischen schieben und ziehen beruht. Es ist die einzige der fünf Lösungen, welche tatsächlich geschobene Züge verbietet - also auch dann, wenn eine Alibilok vorne dran ist. Aber das ist halt gar nicht Ziel der Sache. Es geht ja nicht darum, dass Züge niemals geschoben werden dürften, sondern darum geschobene Züge dort zu verhindern, wo sie nicht sein sollten. Variante 2 ist damit zu strikt.
Variante 3 klingt furchtbar kompliziert. Aber im Wesentlichen bedeutet es nur "Vorne ist immer eine Lok", mit Constraints-Logik beschrieben. Eigentlich ganz einfach, aber wie Variante 2 auch zu strikt, wenn es bloß darum geht, geschobene Züge etwas unattraktiver zu machen.
Variante 4 kann als "Think outside the box" angesehen werden. Anstatt den Spieler zu motivieren, Wägen hinter die Lok zu hängen, obwohl es anders sinnvoller ist, kann man auch dafür sorgen, dass es anders eben nicht mehr sinnvoller ist. Wenn der ganze Zug reinpassen muss ist egal, ob die Wägen vorne oder hinten sind. Könnte man natürlich noch verfeinern - etwa, indem zwischen "Haltebereich" und "Ladebereich" unterschieden würde, und zwar der gesamte Zug stehts im "Haltebereich" sein müsste, aber dennoch nur im "Ladebereich" Ladung angenommen wird. Das könnte gar dazu führen, dass der günstige "Haltebereich" doppelt so lange ist wie der Zug, weil der teure "Ladebereich" nur eine Kachel lang ist und der Zug immer wieder etwas vorfährt, sobald ein Wagen be/entladen ist und könnte sogar zu dezidierten "Ladebereichen" für einzelne Güter führen.
Variante 5 schließlich ist irgendwo mein Liebling. Es ist nicht wie Variante 3 zu strikt, denn nichts wird komplett verboten, nur eingeschränkt. Im Gegensatz zur Variante 1 wird kein willkürlicher Wert verändert, sondern das Bahngesetz simuliert. Und im Vergleich zu Varianten 2 und 4 wäre es vergleichsweise simpel umzusetzen.
Ich muss nochmal erwähnen: Das hier ist als Denkanstoß gedacht, über andere Probleme auf ähnliche Weise nachzudenken und zu überlegen, wie sich "Schön" und "Effizient" in Einklang bringen lassen. Ich glaube nicht, dass geschobene Züge in Simutrans ein ernstzunehmendes Problem sind, um das man sich kümmern müsste.